Kleine Aufmerksamkeiten

20.03.2014 22:00

"I'll be back" flutscht mir zwar noch etwas als leiser als Arnold Schwarzenegger raus - aber ich krieche eh bei jedem Film, der sich der FSK 16 Marke auch nur ansatzweise nähert,  ca. 30 Zentimeter tiefer unter meine Kuscheldecke und das nicht nur, weil mir kalt ist. Jedenfalls war ich mal wieder so richtig da, wo ich für Geld hingehe. Aber nicht nur wegen der schnöden Taler, sondern weil ich da auch alles mal so richtig doll vermisst habe. Warum weiß ich sofort, wenn ich da so rein gehumpelt komme und die weltbesten Putzfeen, die die immer meine ganzen Papierschnippel wegmachen, sich über mein Wiederkommen trotzdem freuen und zu mir sagen: Wir haben Dich schon gerochen, der Fahrstuhl duftet nach Deinem Parfüm. Über sowas freuen sich alte Mädchen und lachen glücklich mit ihnen um die Wette. Und auch, wenn sie später sofort ein Laugenbrötchen aus der Stadt mitgebracht bekommen, weil sie selber noch nicht so ganz fest auf dem Humpelbein stehen. Und worüber sie sich auch freuen: Neben dem geliebten Büroaffen hält die Bürogefährtin tapfer allein die Stellung. Die, mit der man schon mal ganz charmant ohne älter zu werden, die Silberhochzeit hinter sich gebracht hat und die, mit der man Untote angestaunt, ruppige Vorabendserien-Penner gezähmt und manchmal ziemlich witzige Ruhrgebietskabarettler beklatscht und in feinster Muppet-Opa-Manier auch so manchen Comedy-Knallkopp müde belächelt hat. Die, die einen schon viele Jahre erträgt, samt vollgeplunderten Büro, in dem diverse Stöffchen, ein polnischer Riesen-Gorilla lagert und nicht zuletzt die üppige Leergutsammlung, die manchmal einen Schalker Flaschensammler erfürchtig staunen lassen würde. Und für sie hab doch glatt  mal einen Herzchen-Kuchen gebacken. Und weil sie im Gegensatz zu mir sich ja brav an die Fastenzeit hält, hab ich die Schoki unter ordentlich Mandelmehl versteckt und um die letzte Spur zu verwischen noch schnell ein bisschen Sahne drüber gemacht. Und so gabs von Herzen ein kleines Küchlein, das wahrscheinlich alles Andere als luftig-leicht ist - aber dafür vielleicht ein bisschen lecker.

Versteckter Schokoladenkuchen aus Mandelmehl mit Kaiserkirsch-Punkten

180 g feinherbe Schokolade

200 g Mandelmehl

150 g Mehl

150 g Zucker

150 g Butter

3 Eier

200 ml Sahne

1 Tütchen Bourbon-Vanille

Die Schokolade auf ganz niedriger Stufe zusammen mit der Butter in einem beschichteten Topf schmelzen. Das Gemisch in eine Schüssel geben. Die Eier schaumig rühren und zu der leicht abgekühlten Masse geben. Nun das Mehl einsieben und dann die Sahne hinzugeben und verrühren. Dann das Mandelmehl und den Zucker, der mit dem Vanille-Zucker vermengt wurde,  einrieseln lassen und mit dem Teigspatel zu einer glatten Masse verrühren.

Den Backofen mit Ober- und Unterhitze auf 180 Grad aufheizen und dort den Kuchen ca. 1 Stunde backen.

Je nach Backformwahl (hier 20 cm) verändert sich die Backzeit. Hier einfach mit dem Holzstäbchen prüfen - wenn kein Teig mehr auf dem Stäbchen kleben bleibt.

Den abgekühlten Kuchen mit Zuckerguss, Puderzucker oder Dekoration nach Wahl verzieren. Und von Herzen verschenken. Oder selber verputzen.

Viel Spaß mit Mandelkuchen - fast ohne Schokolade - die ist ja ziemlich gut versteckt und zählt deshalb nicht.

Und der Kollegin wünsche ich von Herzen wunderbare Tage mit noch ein wenig mallorquinischer Mandelblüte.