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Umzug

11.08.2014 14:21


Ich bin umgezogen.

Meine Website


www.silkandmagnolia.de

Spitzendetails

17.07.2014 00:15


Heute hab ich mir es mal mit einem Buch gemütlich gemacht. Ich gebe ja zu: Mein richtiger Job ist schon eine feine Sache:  Täglich komme ich an mehreren Bücherregalen vorbei, an denen das große Wort "Neuanschaffungen" pragt. Und ich will nicht sagen, jeden Tag - aber zumindest jeden zweiten Tag stösst man dort auf ein das ein oder andere Schätzchen, dass man höchstwahrscheinlich nicht für Geld kaufen würde - aber mit dem man es sich ganz und gar nett machen kann, wenn man es für ein Stündchen mit  in den heimischen Lesesessel nimmt.

Genau das hab ich getan mit "Ein Traum in weiss- Grace Kelly bis Kate Middelton - die schönsten Hochzeitskleider von Eleanor Thompson - erschienen im Prestel Verlag.

Und was soll ich sagen? Ein wunderbares Sonntagsnachmittagsbuch:

Nun weiß ich, dass Kates Kleid genau 58 Knöpfchen hatte, die Prince William garantiert nie in seinem Leben öffnen musste! Weiterhin bin ich um die Erkenntnis schlauer, dass die Näherinnen des Kleides alle 30 Minuten die Hände waschen mussten, um bloss keinen Grauschleier entstehen zu lassen. Und das der Seidenschleier, der für mich wie Verbandsmull aussah, ein besonderer Wunsch war - um den romantischen Ton des Kleides unterstreichen.

Mindestens genauso interessant die Geschichte des Brautkleides der holländischen Prinzessin Mabel. Die Designer Viktor & Rolf mussten ihr ein wahres Schleifenwunder auf den Leib schneidern. Die Braut gab nicht eher Ruhe bis ihr Kleid einen nach aussen sichtbaren Protest gegen klassische Hochzeitskleider in besseren Kreisen gesetzt hatte, da ihr Gatte wegen ihrer Kontakte zu einem Drogenbaron auf seinen Adelstitel verzichten musste. Verzichten musste er nur ein paar Jahre später auch auf sein Leben. Tragisch.

Nicht minder tragisch ging es auch im Film zu.  Auch ein Kleid, dass seiner Braut kein Glück brachte: Carries 23000 Dollar-Traum.  Mr. Big, der mal eben eine Panikattacke gegen das Phänomen "Brautzilla" schob, kam so drum herum einen komischen Vogel zu heiraten.  Die kurze Kopie, des Vivienne Westwood Kleides, in dem somit niemals geheiratet wurde, war übrigens  innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.


Und so rangt sich eine bunte Girlande voller Kleiderepisoden durch das Buch. Ein umfassender Überblick aller  wichtigen großen Brautkleid-Designer wird gegeben und eine Material- und Schnittangabe komplettiert das Ganze. Und so erfährt man von wahren Vintage-Klassikern bis zum roten Vera Wang Kleid allerlei Spitzendetails. Mein Fazit: Schätzchen in der Bücherei aufspüren - lohnt sich immer!

Einen anderen Schatz hab ich dann in einem anderem (Um)Feld aufgetan: Die Dahlien sind da!







Ach ja, und weil ich mich einfach ein bisschen festgelesen hatte, gibts diesmal leider kein Rezept!

Nur einen wirklich lecker-lieben Ratschlag:

Esst mehr Obst! Es sieht doch wirklich zum Anbeissen aus ;-)!




Liebe auf den ersten Blick

12.07.2014 06:23















Wenn einen die Liebe auf den ersten Blick erwischt, jenem magischen Moment, von dem selbst nüchterne Wissenschaftler behaupten, dass Anziehungskraft eine Sache von wenigen Sekunden ist, dann kann ich in meinem Fall behaupten: Also die 7 Sekunden-Regel, die hab ich aber garantiert unterboten und zwar sowas von. Und weil man im Verknalltsein-Fall ja anfängt, merkwürdige Dinge zu tun - wie sich Gedichte schreiben, hab ich hier auch mal gleich eins für das Objekt meiner Begierde:

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;
Verwaschenes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

Das Sonett "Blaue Hortensien" von Rainer Maria Rilke gibt in wunderbaren Methapern, dann wohl das wieder, was sie ausmacht: Ihre Farbe.

Und das ist es auch, was meine Liebe jedes Jahr wieder neu erblühen lässt: Dieses unglaubliche Blau, aber auch das zarte Grün mit rosa Kanten, das opulente Violett, das reine Weiß - das herrliche Pink - was soll ich sagen: Ich find sie alle hübsch, diese Prachtdolden. Und das am Liebsten pur ... ohne viel Gedöns.

Und weil es hier um einfach schön geht, hab ich ihnen noch einen kleines Küchlein zur Seite gestellt, was genauso schlicht aber oho ist:

Einen Gugl - in der Ratz und Fatz-Variante - sprich: keine Stunde und er steht genauso aufm Tisch:



Gugl

200 g gesalzene Butter

6  Eier

180 g Mehl

120 g Speisestärke

2 gestrichene Esslöffel Backpulver

200 g brauner Zucker

Mark von einer Vanilleschote

200 ml Milch

Die Butter leicht erwärmen und sanft schmelzen lassen.  Die Eier werden getrennt und die Butter und das Eigelb werden in das gesiebte Mehl-Speisestärken-Gemisch in eine Rührschüssel eingerieselt und mit dem Schneebesen vermengt. Backpulver hinzufügen, ebenso Zucker und Mark der Vanilleschote, dann alles gut vermengen und Schluck für Schluck die Milch zugeben und so eine homogene Teigmasse entstehen lassen. Zum Schluß wird das steif geschlagene Eiweiss untergehoben und der Teig wird entweder wie hier - in drei unterschiedliche Guglformen gegeben und auf 180 Grad Ober-und Unterhitze zwischen 20 und 40 Minuten gebacken - oder aber in einer großen Guglform 45 Minuten gebacken. Fertig ist der Gugl, wenn die Stäbchenprobe zeigt: Kein Teig bleibt am Holzspan hängen!

Ich empfehle übrigens unbedingt Silikonformen - vorbei sind die elenden Zeiten des Ausbutterns und Mehlierens! Herrlich, nichts bleibt mehr ärgerlich dampfend in der Form hängen. Ein echter Segen.

Meine Gugl habe ich direkt nach dem Auskühlen aufeinandergesetzt und mit 125 g Himbeeren und etwas Zuckerguss dekoriert und festgeklebt - herrlich dazu passt übrigens etwas Marmelade, da der Gugl einen leicht pfannekuchenähnlichen Geschmack hat. Abgestäubt wird mit Puderzucker und schon ist das Wunderwerk in dreistöckig in keiner Stunde herbeigezaubert.

Bezaubern möchte ich jetzt noch ein bisschen mit ein bisschen Hortensienglück. Sei es in einer  Blumenbar - mit passenden Hortensien-Tütchen, die man sich mal ebenso als Gastgeschenk wegschnappen könnte. Wer Fleißkärtchen gewinnen möchte, zupft einfach die Blüten einzeln ab und hat so ein  wunderbares Blumenkonfetti.

 Das Einzige was sie nicht tun ist: umwerfend gut riechen. Tja, aber welche Liebe ist schon perfekt.


Habts am Wochenende nett! Vielleicht mit einem hübschen Hortensienbukett?

















Ruhrgebietsschnauze und Marmeladenmund

30.06.2014 11:08



Ich gebe es ja offen zu - mit dem Begriff "aus dem Pott kommen" - da hab ich ein Problem. Ich denke, pöh - also boaaaah, das klingt wie geradewegs aus der Gulaschkanone oder Ommas Erbsensuppe entronnen zu sein. Furchtbar. Also ich komm nicht aus dem Pott - sondern bin ein Ruhrgebietsmädchen. Zwar schon ein Älteres - aber das wird kompensiert mit charmanten Vokabular. Ob das jetzt das Gleiche wie Ruhrgebietsschnauze ist, das bezweifel ich, aber ich kann schon sagen, dass die Mädels hier eigentlich schon ultraoberentzückenst sind. Und das nicht nur, wenn man ihnen sagt: "Duuuuuuuu, ich brauch mal ein süßes Mädchen - das so einen Wuchtbrummenstrauß vor mein Handy hält, aber nicht selber wie ne Wuchtbrumme aussieht!" Schwupps, stellen sie sich vors grüne Gestrüpp und lächelnd allerliebst in die Kamera, obwohl sie im wahren Leben auch ganz klare Ansagen machen können. Herrlich. Gut, der ein oder andere Junge muss schon mal dran glauben, wenn er einfach so in die Kabine geschickt wird. Ohne Gute-Nacht-Kuss. Pech gehabt, Jungs - man kann nicht immer gewinnen. Wobei - heute Abend - das Ding gegen Algerien - also das ist ja wohl ein Spaziergang, ooooooooooder? Schließlich kann so'n Schalker Huntelaar den Holländern auch noch mal in den letzten Minuten den Arsch ret ... äh, also dem Spiel eine ganz andere Wendung geben.

Puh, gerade noch mal kurz die Kurve gekriegt - und nun wechseln wir schnell die Seite. Auf nach Dortmund! Da war nämlich gestern Rosenfest. Und ich  hatte seit einem Jahr mal wieder ein Date mit meiner alten "Heimat". Und dann gleich so ein Schönes. Ein einziger Rosenrausch. Aber auch ich weiß, wann ich einfach mal die Klappe halten muss und jetzt ...  einen berauschenden Rosenduft vorstellen und eintauchen ... ins komplette Rosenglück!












Schön, näähhhhh? Und damit die rosigen Zeiten noch ein bisschen nachhallen - hab ich gleich noch gestern Abend einen Rosengelee vorbereit - mit einem Schuss Korn und einem Hauch Lavendel.

5 Hände voller gemischter gut duftender Rosenblätter mit 700 ml heißem Wasser, 8 Stielen Lavendel und 130 ml westfälischem Korn überbrühen. Das Ganze über Nacht stehen lassen und dann die Rosenblätter und den Lavendel durch ein Tuch giessen und abseien. Die Flüssigkeit auf ca. 600 ml einkochen und mit 500 Gramm 1:2 Gelierzucker noch einmal sprudelnd aufkochen und noch ein paar Minuten sanft einköcheln. Und dann sofort in Marmeladengläser abfüllen. Köstlich und besonders. Nämlich lecker.

Wem das alles nicht handfest genug ist, für den gibts noch eine bodenständige Sommermarmelade. Ich geb zu - ich könnte mich in die reinsetzen!

500 g superreife Erdbeeren leicht mit einer Gabel purieren und diese mit 500 g halbbierten Knackkirschen und 2 halbierten Vanilleschoten aufkochen. In die Masse werden 500 Gramm 1:2 Gelierzucker gegeben und dann noch einmal sprudelnd aufgekocht. Auf diese Art bleibt die Kirsche erhalten und wird kein Matsch und der Erdbeerpüree umschmeichelt alles köstlich. Und dazu der  grundgütig geile Vanillegeschmack. Ich könnte schon wieder. So köstlich ist die auf Brötchen, Eis und selbst pur - ich finde, das ist reines Sommer-Marmeladen-Glück.

Und zum Abschluss gibts noch ein kleines Wickensträußchen von mir! Habt eine schöne Woche!

PS: und wer erkennt, wo ich DAS Dortmunder Wahrzeichen - den Florianturm versteckt habe, der gewinnt ein Gläschen Rosengelee!

Eisige Zeiten

23.06.2014 05:24

Vor ein paar Wochen unterhielt ich mich mit einer Freundin über Kosenamen und machte eine überraschende Feststellung: Manchmal ist man vielleicht innerlich weniger eisiger als man denkt. Aber jetzt wird hier nicht das Ergebnis vor die Rechung gesetzt, sondern erst einmal die nackten Fakten auf den gar nicht so clean gedeckten Tisch gelegt. Im Gegensatz zu der Verspieltheit meiner Deko-Gedanken hab ich nämlich eigentlich eine innerliche Koseworte-Sperre. Also nicht bei Familie oder Freundinnen - aber wenn ich selber etwas Nettes sagen soll, wirds schwierig, denn ein charmantes "mein Katzen-Hase-Mause-Bär" will ich ja auch nicht raushauen. Denn bei dem, drängt sich mir unweigerlich der Gedanke an eine selbstgebatikte Krawatte auf, die "ER" stolz ins Büro trägt und laut den Markennamen "is von Hasi" jedem verkündet, der es nicht wissen will. Ich überspiel gerne mal mit einem lockerem Babe oder Baby, dass ich mindestens genauso blöd wie Schatz finde und es deshalb stets mit sarkastischem Unton sage, so dass ein schlauer Junge auch schon mal zu mir sagte "Äh, ist das eigentlich deine sanfte Umschreibung von Blödmann?". Nee, isses wirklich nicht - ich schwör. Aber so richtig nett und schön ist es auch nicht. Bis ich zu einem abschließenden Ergebnis komme, leg ich mal den Kosewort-Gedanken auf Eis - einfach zu dem heutigen Eistörtchen.  Denn in meinem Tiefkühler und damit mein ich nicht mein Herz, wartet heute ein kleiner köstlicher Eis-Gugl auf Euch. Mit Karamell und Rum. Und ein bisschen Sahne. Mmmhm, was mich gerade eigentlich auf einen Gedanken bringt: Neee, Männer kann man ja schlecht

"Mein Rum-Karamell-Eisgugl" nennen, obwohl DER schon ziemlich köstlich ist.

Und hier hätten wir dann das Rezept für ihn - also den Eis-Gugl:

120 ml Rum

110 g brauner Rohrzucker

5 Eigelb

200 ml Sahne

1 Vanillestange

500 ml Milch

Einen Topf auf dem Herd aufstellen und in diesen den braunen Rohrzucker geben, diesen erhitzen und mit 120 ml Rum ablöschen. Das könnte auch locker ein bisschen mehr Rum sein, wenn man es lieber etwas schwippsiger haben möchte, so ists wirklich nur eine Geschmacksabrundung aber kein Besäufnis! Zucker und Rum kocht man so lang auf, bis ein schöner Karamellbrauner Sirup entstanden ist, der homogen am Löffel klebt. Dann wird die Sahne eingegeben und ebenfalls sanft aufgekocht. In der Küchenmaschine oder mit dem Handrührer werden die Eigelbe aufgeschlagen und dann wird Esslöffelweise die heiße Karamellsahne mit in die Eigelbmasse gerührt. Nun noch einen halben Liter Milch mit dem Mark der Vanilleschote sanft aufkochen und auch diesen auf die gleiche Art in die Karamellsahne-Eigelbmasse einarbeiten. Nun ist eine schöne schaumige, cremige Masse entstanden. Die kann man jetzt in eine Eismaschine geben, gefrieren lassen und dann in eine Silikonform umfüllen und nochmal 2-3 Stunden im Tiefkühler zu einem Törtchen frieren lassen. Man kann die Eismasse jedoch auch in den Tiefkühler geben, 6 Stunden lang etwa halbstündlich die Masse fein rühren und dann noch mal über Nacht als Torte frieren. Man könnte aber auch kleine Eis-Gugl machen. Oder dem Ganzen eine andere Form geben. Nur vor Verzehr muss man ca. ein Viertel bis halbes Stündchen, dass ganze Vergnügen antauen lassen. Und dann mit heißen Kirschen oder Himbeeren oder roter Grütze oder Rumtopf-Früchten servieren! Köstlich.  


Und allen Mädels, die schon den für sich perfekten Kosenamenträger gefunden haben, also so einen, mit dem man übermütig sich ein paar schicke Froschtattoos auf die Zunge machen kann und sich dabei nicht einen Hauch blöd vor kommt, für die gibts jetzt noch ein paar Anregungen für gute Zeiten.


Habt eine schöne Woche, Ihr Lieben!














Lavendel-Liebe

15.06.2014 06:52

Ich bin ja eine große Verfechter der Theorie, dass es für Dinge, die einen glücklich machen, nur einen guten Termin gibt und der nennt sich "jetzt". Sicher ist Vorfreude ein phänomenales Ding, berauscht, macht Gedankengekicher und - gekicker - und man darf abends im Bett liegen und schöne Was-wäre-wenn-Phantasien in den Schlaf träumen. Aber mindestens genauso gut finde ich ja knackiges "hier und jetzt und sofort". Und so kommts, dass ich gerade eigentlich sofort abreise bereit wäre. Mit und ohne Koffer. Und zwar für einen Tripp in die Provence. Denn ich hab einen Lavendelflash. Es gibt unzählige Dinge, die ich damit verbinde: Reisen nach Frankreich, natürlich - aber auch gigantische Felder auf Jersey - die so geduftet haben, dass man sich dort am Liebsten nie wieder verduftet hätte. Dann war ich mal dabei wie in Grasse aus ihm Seife gemacht wurde und aus ihren Schwestern, dem süßen Jasmin: Parfüm. DAS widerum erinnert mich wieder an letztes Jahr in Pisa. Falls ihr mal zum schiefen Turm angucken, dort vorbei braust: Zwei Dinge gibts dort für mich: Das weltbeste Eis - und das Praktische: Fast an jeder Ecke! UND -  den Jasminduft der Stadt im Juni. Nachts dort auf der Straße - und ich kann jeden Köter verstehen, warum er lieber unterm Laternchen schläft, welche von oben bis unten mit dem Zeug überwuchert sind - als in die Pension "La Mamma Mia" einzukehren. Aber gereist wird heute nicht, sondern sich an den Tisch gesetzt! Neben ein paar kleinen bescheidenen Blümchen, einem ordentlichen Stück Foccacia (das Rezept findet ihr übrigens ganz am Blogende) steht auf diesem ein köstliches, kleines Konfekt.



Lavendelschokoladen-Konfekt mit Pistazien


200 g weiße Kuvertüre

60 g Butter

50 ml Lavendelsirup

50 gehackte Pistazien

Die Kuvertüre zusammen mit der Butter im Wasserbad bei mässiger Temperatur (Wasser nicht kochen!) schmelzen. Dann in einem niedrigen, flachen Behälter geben und mit einem am Besten sehr breiten, flachen Quirl vermengen, den Sirup tropfenweise unterrühren und durch ausstreichen alles miteinander verarbeiten. Pralinensilikonformen mit Pistazien ausstreuseln und die Schokoladenmasse noch warm hineingeben. Dann auskühlen lassen und in den Kühlschrank geben. Und direkt dann aus dem Kühlschrank heraus vernaschen (höhöhö) - das Konfekt ist im Kühlschrank aufbewahrt mehrere Tage haltbar (höhöhöhöhöhö).

Wer übrigens keine Pralinenform besitzt, streicht das Ganze flach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech aus und macht sich kleine Schokoladentäfelchen!




Und nun gibts noch ein bisschen Lavendelliebe von mir und die besten Wünsche für eine schöne Sommerwoche!















Chéries und Cherries

08.06.2014 19:14










Heute möchte ich Euch zu einem Picknick entführen. Gleich fünf Leidenschaften von mir - hab ich mit im Strohköfferchen: Das Schönste: herrliches Wetter, denn was gibts Schöneres, als wenn einen die Sonne voll fett anlacht. Die Zauberhafteste: Das Fräulein Pfingstrose - in rosa ist sie so ein wundervoller Augenschmeichler, dass man eigentlich nur "Ja" zu ihr sagen kann. Tja, und meine Lasterhaftigkeit. Die Coke: Sie und ich  - wir liebenundhassen uns. Ich bin sie eigentlich voll light - komm aber doch nicht von ihr los. Auch nicht viel besser ist die Verführung: Lady Choclate. Und Nummer 5 im Korb: die Cherries, knackig frisch und rot: ich geb zu, die mag ich fast noch ein Touch lieber als Signorina Fragola.

Das Picknick ist in meinen Augen übrigens ein viel, viel besserer Jungs-Test als das berühmte Gänseblümchen. Du wirst flugs herausfinden, ob Du Monsieur Charmin'guy etwas bedeutest, wenn Du ihn zum Picknicker auserkoren hast: Ist es ein Sparbrötchen, dann steuert er nicht einmal eine Pulle Sekt von der Tanke bei:  Er lässt Dich in Rotkäppchen-Manier zu einer Parkbank antanzen und hofft, dass ihm am Ende alles gemundet hat. Ist es der Theoretiker, wird er Dir stundenlang erzählen, was alles beim Picknick aufgetischt wird - je länger die Aufzählung ist und je öfter sie opulent umfrisiert wird, steht eins schon so felsenfest wie eine lauschige Weide am Rheinufer: Es wird nie stattfinden. Dann gibt es noch den Luft und Liebe-Picknicker, das heißt: im Grunde ist es gar kein Picknick sondern Knutschen. Nur das kann man ja eigentlich nicht so nennen.

Und dann gibt es noch das perfekte Picknick, wie auch immer die Zutaten dazu sind, entscheidest Du ganz allein - sicher ist nur - wenn es beendet ist - trägt er den Korb und Du dafür ein strahlendes Lächeln.

In diesem Sinne wünsch ich das Euch von Herzen und schmuggel Euch jetzt noch einen kleinen Picknick-Kuchen unter:

















Cherrie Coke Choclate Cake


350 g Mehl

100 g Zucker

5 Eier

250 ml Coke

200 g feinherbe Schokolade

200 g Butter

1 Vanilleschote

2 TL Backpulver


Die Schokolade wird mit der Butter geschmolzen und dann leicht abgekühlt. In dieses Gemisch wird das ca. 3 Minuten aufgeschlagene Ei mit Zucker eingerieselt. Danach wird das mit Backpulver vermischte Mehl  fein eingesiebt. Nun wird alles fein vermengt und mit Coke abgelöscht (oder so ähnlich *grins). Das ausgekratze Mark der Vanilleschote unterheben und eine Rührteigmasse ist entstanden. Die wird in eine beliebige Form gefüllt - ich habe eine 22 cm Bodenform genommen.

Das Ganze nun für 70 Minuten bei 180 Grad in den Backofen.


Abkühlen lassen und ca. 100 Gramm Puderzucker mit 3 Esslöffeln Coke vermengen. Und dann die Knackkirschen auf den Kuchen festkleben!

Und dann auf zum Picknick! 

Cheers, Ihr Lieben - habt eine schöne Woche!

Ach ja - und wenn das Picknick öfter stattfindet - dann könnte es sein - dass irgendwann noch ein bisschen hübsches Beiwerk benötigt wird ...

Ding-Dong - und so - ihr wisst schon ... und jetzt hüpfen noch ein paar kleine Anregungen ins Bild.





























Schwarz-Weiß Denken

02.06.2014 13:05
















"Das Leben ist bunt" pflegt eine meiner wunderbarsten Freundinnen zu sagen, wenn man manchmal so über die Merkwürdigkeiten des Lebens nachzudenken pflegt. Ziemlich bunt, wurde es mir beim Anblick eines Brautstraußes, den mir eine andere Freundin diese Woche zeigte und was mich mal eben zu einem kurzen Schimpfgewitter anregt: Geschmack ist ja wahrlich immer im Auge des Betrachters oder im Gaumen des Gourmets - aber wenn ich Sisalzeugs aufm Hochzeitstisch oder noch schlimmer um einen Brautstraußstiel gewickelt sehe, dann krieg ich die Pimpernellen. Die finde ich übrigens herzallerliebst und setz die zugleich auf eine meiner Kreativbastelstraußgebindelisten. Warum man mit dem Sisalzeug Wasserkräne abdichtet - dürfte klar sein - warum es immer noch von zahlreichen Floristen zum verschlimmbessern genutzt wird: RÄTSEL!

Aber wenden wir uns jetzt schöneren Dingen zu, dem Schwarz und dem Weiß. Herrlich. Chic. Lässig. Hübsch. Elegant.

Und als Törtchen auch noch lecker.

Und hier sind gleich 2 kleine Rezepte, die eigentlich eins sind:

Panna-Cotta-Oreotörtchen

Ein Rezept, das aber ohne Oreokeks gemacht wurde, sondern mit seinen billigeren Schwestern von Netto. (Mit richtigen Oreo-Keksen ist es dann eben die Luxusvariante)

500 ml Schlagsahne

4 Blatt Gelantine

200 g Oreo-Kekse (oder billige Plagiate)

Die Oreokese fein mit dem Messer zerteilen und die weise Cremefüllung fein abkratzen und in einen Topf füllen. Den entstehenden Keksbruch möglichst klammheimlich selbstlos vernichten oder eben hübsch aufpassen, dass die Taler heil bleiben und beiseite legen.

Die Crememasse nun mit 500 ml Sahne aufkochen - in der Zwischenzeit 4 Blätter Gelantine einweichen und dann in die aufgekochte Sahnemasse geben. Eine runde Schüssel mit Frischhaltefolie auskleiden und dort die Sahnemasse eingeben und gut 3-4 Stunden durchkühlen bis sie fest ist. Dann eine baugleiche Schüssel mit Frischhaltefolie und den Keksdeckeln auskleiden und die schon feste Masse eingeben. Auf den Unterboden nun die restlichen Keksdeckel geben. Und dann noch einmal gut 2 Stunden kühlen. Dann stürzen und servieren.


Die große erwachsene Schwester  ist das Betthupferl-Törtchen.

Die Panna Cotta wird nach dem gleichen Prinzip zubereitet. Der Boden jedoch besteht aus zerbröselten Keksdeckeln, die zusammen mit 100 g sehr weicher Butter zu einem Teig geknetet wurden. Die ca. Zentimeterdick in Garnierringe oder Muffinförmchen oder Gläschen füllen und dann die Panna-Cotta-Oreocrememasse einschichten und ebenfalls 2-3 Stunden kühlstellen.

Und dann in den Mund hupferln lassen.

Wem das Alles noch nicht süß genug ist, für den gibts jetzt noch ein paar schwarz-weiße Momente - Augen zu - dann blendend man glatt die Kalorien aus - dafür stelle man sich bitte den wunderbaren Rosenduft vor.

Voila, Ihr Lieben - habt eine zauberhafte Woche. Und denkt nicht nur schwarz-weiß!

Und ich - beiß jetzt den Pandas in ihre zarten Lakritzöhrchen ...









Lesson in love

26.05.2014 08:01

Als ich letzte Woche morgens überlegte, wie mein nächster Post wohl aussehen wird, machte es auf einmal "pffffffffffft". Aber nicht in meiner Ideensprudeldenkzentrale - sondern mein Parfüm war alle.  Oh Lola. Und so roch ich dann vorerst zum letzten Mal wie im Sommer 2013. Aber ich schaute den Flakon an und dachte "etwas das nach Himbeere und nach Vanille schmeckt - das ist schon mal gut". Und als ich noch mal kurz was zum Duft las - und so Worte wie kokett, intelligent, unbeschwert, verspielt und charmant auftauchten- da dachte ich: perfekt! So soll es sein - mein nächstes Blogthema. Danke Marc Jacobs.



Und gestern - nee - Samstag Nacht legte ich dann los: mit einer kleiner Vanille-Himbeer-Heidelbeer-Mitternachts-Torte. Die ist wirklich so einfach nachzubauen, dass es schon fast eine Unverschämtheit ist.


 

3 stöckiges Törtchen aus Biskuit und Vanillesahne

Ich benutzte eine 22 cm Form, eine 18 cm Form und einen 9 cm Garnierring und backte einen Biskuit aus 10 Eiern! Pro Ei wird der Biskuit mit 25 g Zucker, 20 g Mehl und 5g Speisestärke bei mir hergestellt - die Prise Salz bleibt immer gleich. Mit anderen Worten: Wenn ihr lieber den Biskuit Eures Vertrauens backt, dann tut es - dieser aber, ist einfach und geht schön auf. Und bleibt auch locker, wenn man das Eiweiß sehr steif schlägt und das Mehl und Speisestärke  2-3 Mal siebt und dann auch untersiebt.

Hier also dann mein Rezept:

10 Eier

250 g Zucker

200 g Mehl

50 g Speisestärke

Mark von einer Vanilleschote

etwas Zitronenabrieb

ein Hauch Salz

Eiklar und Eigelb trennen und das Eiweiß sehr steif aufschlagen. Den Zucker mit der Hälfte des Eischnees dann sanft vermischen und zum Eigelb geben. In diese Masse wird dann das bereits vorgesiebte Mehl wieder nach und nach eingesiebt. Und dann wird mit Zitrone, Salz und Vanillemark abgeschmeckt und der Rest Eischnee sacht untergehoben.

Dann gehts bei 180 Grad Ober-und Unterhitze in den Backofen. Ca. 15-20 Minuten - die Stäbchenprobe zeigt, wann der Teig zum Kuchenboden geworden ist.

Den Biskuit auskühlen lassen und dann einmal vorsichtig mit einem scharfen, großen Messer trennen.

Gefüllt habe ich mit 400 Gramm Sahne, die ich mit 3 Tüten Bourbon-Bio-Vanillezucker gesüsst habe und mit 2 Päckchen Sahnesteif sehr fest aufgeschlagen habe. In diese Masse habe ich 3 winzig klein geschnittene überreife Weinberg-Pfirsiche geschnitten.

Nachdem die einzelnen Schichten mit der Sahnemasse gefüllt wurden - werden dann ganz einfach jeweils 150 g Himbeeren und Heidelbeeren hineingestupst. Und dann wird das Ganze noch ein Stündchen gekühlt und hält bombenfest.


Guten Appetit!




Und nach soviel Schlemmerei gibts jetzt noch ein bisschen Hochzeitsdekozauber.

Das Törtchen habe ich übrigens gestern einem wunderbaren Paar geschenkt, das es schon ziemlich viele Jahre gut miteinander aushält. Fast hätte es allerdings noch einen anderen Verwendungszweck bekommen! Als ich bei der Auslieferung kurz mit dem kleinen Schwarzen über die Autobahn flitzte, war ein ziemlich altes Ehepaar mit dem Familien-Benz gestrandet. Der Gentleman-Driver zog seiner Gemahlin gerade liebevoll die Weste a-la-Blink-Orange über. Vorher hatte er sein Silberlöckchen samt Kissen und Krückstock auf einem Riesen-Tankkanister positioniert -vielleicht hätte ihr ein Stückchen Beerentorte ja doch die Wartezeit versüsst.

Schon schön ... die Liebe!

Euch eine wunderbare Woche!








Holunder-Limo mit Lily in the valley und den Daisy dogs

18.05.2014 17:28

In meiner letzten Woche gab es ziemlich viele Verabschiedungen: auf ein harsches "Tschüss" folgte ein leises "Goodbye" zu meinen Lieblingsschuhen: Jenen silbernen Ballerinas, die ich für 23 Pfund in London kaufte, die aber mit mindestens 20.000 Karat mich ziemlich glücklich durch 2 Jahre meines Leben blinkten.  Meiner heißgeliebten Chlóe-Tasche sagte ich auch irgendwie "Au revoir", statt herrlich Natur-Kalbsleder-Farben zu sein - schaut sie mich immer noch stinkig pottschwarz mahnend an und sagt: "In seiner besten Tasche transportiert man auch keine gefährlichen Flüssigkeiten." Ich sags ja: Mineralwasser und ich - wir sind nicht gemacht füreinander.

Tja und dann sagte ich irgendwie auch noch leise Arrivederci zu meiner Cantina Valentina. Nach langem Überlegen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ich nicht die eine Millionste Bloggerin sein werde, die hübsche Kuchen in Szene rückt und neckischen Puderzucker durchs Bild rieseln lässt.

Ich bin weder tolle Fotografin - wirklich jedes meiner Fotos hier - macht mein 159 Euro Mediamarkt-Schrömmelhandy - noch bin ich die Welt-Rezept-Neuerfinderin. Ja, ich koche gern - und ich hab auch gern Besuch. Aber das liebe ich nicht. Lieben tue ich was ganz, ganz Anderes. Nämlich die eine Million Kleinigkeiten, die sich in mein Leben geschlichen haben: Und zwar in Form von Vasen und Kännchen, Kistchen und Kasten, Schleifchen und Spitzen und all dieses liebenswerte Gedöns mit dem ich meine zweite Herzenssache ins rechte Licht rücke: Die Blümels. Ich liebe sie. Nicht nur aufm Kleid oder Schuh.

Wenn ich wie heute rucki-zucki mal so ein kleines Arrangement auf die Beine stelle, das da heißt, stelle Dir vor Deine beste Freundin steht schreiend vor der Tür und sagt: "Mach was, ich werde in 30 Minuten heiraten" - dann bin ich im Element.

Ich und die Lily in the valley und die Daisy dogs - so heißen sie nämlich die Maiglöckchen und die Margeriten. Und so hab  ich beschlossen mich mittelfristig endlich mal nebenberuflich mich dieser Leidenschaft zu widmen. Nicht nur für Freundinnen.

In der Zwischenzeit bleibt das hier meine kleine Herzenssache - solange bis ich alles zu Ende überlegt habe und bis sozusagen das Neue in eine fertige Form gepackt habe und endlich mal das mache, was ich schon immer im Herzen mit mir rumtrage.

Und so ist Cantina Valentina nun sozusagen eine Mischung aus Dekoration und kleiner Leckerei geworden... wahrlich eine Experimentierküche!

Als kleine Sommerleckerei gibts also diesmal eine kleine feine Holunder-Zitronen-Limonade kombiniert mit den äußerst reizenden Lily in the valleys und den Daisy Dogs ... verpackt in die Szenerie "Wedding-30 minutes to go".









Holunder-Zitronenlimonade



500 g Puderzucker

500 g brauner Zucker

30 blühende Holunder-Dolden

8 Bio-Zitronen

1,2 Liter heißes Wasser

2 Liter Mineralwasser (vom Transport in Designertaschen, rate ich allerdings dringend ab !!!)


Den Zucker in ein hohes großes Schraubglas füllen, dazu 30 blühende Holunderdolden geben und mit Scheiben von 2 Bio-Zitronen schichten. Dann mit 1,2 Liter heißem Wasser auffüllen und für 4 Tage verschlossen an eine dunklen Ort stellen. Dann das Ganze durch ein Sieb mit reinem Küchentuch seihen und schon hat man ultraköstlichen Holunder-Sirup. Ich friere immer sofort etwas von dem Sirup in Eiswürfel-Behältern ein - so ist in Sekundenschnelle ein Hugo gezaubert. Aber heute gibt es mal Limonade: 2 Liter eiskaltes Blubber-Mineralwasser mit dem Saft von 6 Zitronen vermischen und Holunder-Sirup nach Geschmack hinzu.

Einfach-Köstlich-Lecker

Allen, die mich weiter in der Cantina Valentina begleiten sag ich von Herzen

und allen Anderen natürlich auch.

Und vielleicht sehen wir uns jetzt nicht in der Cantina Valentina - aber auf irgendeiner Hochzeit oder einem anderem Fest!










Sonntagsspaziergang

05.05.2014 21:09


















Da alleine essen oder noch schlimmer: auf dem Sofa sitzen und Fernsehen gucken nix als dick macht, wird heute mal in meiner Cantina nix gebacken und gebruzzelt. Nur ein bisschen was gebraut, aber dazu nächstes Mal mehr. Heute geh ich eine Runde mit euch um den Blog - äh um den Block natürlich.

Hier ist also mein Zuhause. Am Ruhrgebietsrand. Jenem Ruhrgebiet, in dem der Düsseldorfer Oberbürgermeister nicht mal tot übern Zaun hängen möchte. Tja, was soll ich sagen - noch hängt er da auch nicht - gut so.

Und warum es um Rhein so schön ist, weiß jeder für sich selbst, aber an der Lippe rumhängen ist auch nett. Und jetzt sprech ich nicht vom Knutschen. Auch wenn das natürlich keinesfalls zu verachten ist.

Und wer denkt - Pferde sind nur auf der Grafenberger Pferderennbahn chic, der irrt. Falls jemand jetzt über das Pferdchen denkt: Mmmhm, könnte auch mal ein bisschen mehr Glanz in der Mähne vertragen!  Kein Mitleid - der Mangel ist behoben. Zaubermähne hat mal gleich 3 Zitronenbrötchen von mir gekostet und für sehr gut befunden.


Und jetzt noch ne Runde quer übern Acker ... ist schon doll schrecklich hier, näch wahr, Herr Bürgermeister ...

Soviel verpestete Luft!




 


Und für die, denen immer noch nicht die Puste ausgegangen ist - gibts jetzt noch meine allerliebste Stelle - die, wo ich im Sommer denke: 

 So ein Blätterdach ist schon etwas ziemlich Feines ...


Da denkt man doch wirklich jede Minute kommt der Puck aus dem Sommernachtstraum vorbei maschiert, oder?

Gut, ich hab vielleicht ein bisschen viel Phantasie. Idyllisch ists schon ... find ich jedenfalls - auch ohne Puck.

Und was ich noch finde: So ein Sonntagsspaziergang ist ja was Feines - schwupps - einmal durche Abendsonne und die 1,64 cm Beine sind gleich viel wohlproportionierter ...

Kann das Düsseldorf auch?



















Aber überlassen wir lieber das Streiten den Düsseldorfern und den Kölnern. Die haben mehr Erfahrung darin ...

Ich pflück derweil noch eine Runde Holunderblüten für den ein oder anderen Hugo - den ich nicht nur mit meiner Lieblingsdüsseldorferin zu trinken gedenke! Und nächstes Mal wird hier Holunderblütensirup gemacht! Versprochen.


 ... und jetzt ins Bett spaziert - Gute Nacht!








Tea for two

01.05.2014 06:26

Wenn etwas mit "Oh Honey" beginnt, dann bin ich ziemlich schnell davon eingewickelt. So ists mir auch gegangen als ich bei 'ner Youtube-Suche der guten alten Doris Day begegenete und ihrer Schlagerversion von "Tea for two". Doris Day, der properen Blonden, die mich als Kind irgendwie schon beeindruckte und die ein klares "Die will ich NICHT werden - wen ich mal groß bin" in mir provozierte. Ich liebte sie - selbst das Gesinge ertrug ich als kleines Mädchen tapfer und verzieh es ihr zumindest mehr als Fred Astaire das Rumgetanze. Ich - Jahrgang 72 - hatte beim Sonntagnachmittags-Regenalternativ-Programm schon ziemlich schnell erkannt, dass der Lebensweg als resolutes Teufelsweib gemixt mit akurater Hausfrauendiplomierung und am Ende kriegt man Rock Hudson - jetzt auch nicht sooooo erstrebenswert ist.

Klar, wollte ich lieber freches Aschenbrödel werden - das dem Prinz die Nüsse vom Baum wegschiesst und Abends im erwünschten Kleid mit erzauberten Schuhen zum Tanzen geht. Und an dieser Stelle ist hier auch mal Platz für mein persönliches Top-Ten NO-GO: "Küss mich - Halt mich - Lieb mich" bei einer Hochzeit einzusetzen, vorzugsweise im Bordeauxfarben bestickten Brautkleid, Diadem auf den Schweineringelschwanzlöckchen und irgendeinen Kevin oder Dennis dabei anzuschmachten - der höchstwahrscheinlich denkt "Boah, wann hat die Ella endlich zu Ende geschmalzt" geht gar nicht - never ever.

Und ich würd mir ziemlich doll wünschen, dass jede, die es tut, sich auf der Stelle in Klein-Röschen verwandelt. Da hätte ich, Garstfrosch, ziemlichen Spass - würd mich als Gast entspannt zurück lehnen und mir neben einem fetten Stück Hochzeitstorte ein ziemlich breites Lächeln gönnen. Was ich mir jetzt auch gönne - ist ein ziemlich leckeres Feiertags-Plätzchen - feinherb wie die gute alte Doris - aber trotzdem sehr sehr süß. Und euch verrat ich jetzt, was zu einem perfekten Tea for two gehört - das richtige Plätzchen dazu - müsst ihr euch selber suchen und auch den Herzallerliebsten, der euch nicht auf den Keks geht ...


Tea for Two - Plätzchen

200 g Mehl

50 g Speisestärke

130 g weiche Butter

1 Ei

80 g Puderzucker

feine Zesten von einer Bio-Orange

1 Tütchen Bourbon-Vanillenzucker

Prise Salz

1 Block feinherbe Schokoladenkuvertüre


Mehl, Speisestärke, Zucker, Salz, Vanillezucker und Zesten mit Ei und weicher Butter zu einer Teigkugel kneten. Dabei Teig ordentlich fein kneten und dann für gut 1-2 Stunden damit in den Kühlschrank. Dann den Teig ca. 20 Minuten stehenlassen und auf einer Silikonmatte ca 0,4 cm ausrollen und mit dem Messer kleine Reihen teebeutelähnlicher Teiglinge ausschneiden. Mit einem stumpfen Stab kleine Löcher für die Bänder oben einstechen (ruhig großzügig), der Teig verkleinert das Loch beim Backen wieder und bei 180 Grad ca. 8 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die Schokoladenkuvertüre im Wasserbad verflüssigen und darin die ausgekühlten Kekschen eintauchen. Ca. 2 Stunden die Kuvertüre fest werden lassen und dann kann es losgehen mit "Two for tea und tea for Two" und "me for you und you for me" ... - www.youtube.com/watch?v=y0zc7x434Aw

Einen romantischen Mai, Ihr Lieben!







Poire Belle Hélène

21.04.2014 12:05

Ich gebe zu, dass ich gerade so ein bisschen glücklich bin. Manchmal regelrecht viel. Für meine Verhältnisse. Und meine Verhältnisse sind im Idealfall eigentlich so, dass ich Glück am Allerallerallerliebsten so hätte, dass man davon soviel intus hat, dass man es in Flaschen und Säcke abfüllen könnte und im Keller konservieren könnte -  so als Notvorrat für schlechte Zeiten. Wer meinen Keller kennt, denkt - wo will sie denn da  auch noch hausgemachtes Glück lagern - zwischen all dem Gedöns. Tja, darauf sag ich: Hier ist Platz für alles, was ich in meinem Leben haben will. Mein Zuhause - mein Leben - mein Glück.  Dies Leben, in dem ich mir manchmal wie in einer Sophia Coppola "Marie Antoinette" Verfilmung www.youtube.com/watch?v=cLJ1vuUWprA vorkomme. Ein bunter Mix aus Vergangenheit , Schuhen, Mädchenkram, Süssem und Zukunft unterlegt mit atemberaubend guter Musik. Manchmal lache ich über meine eigenen Tage (also nicht die, die Bauchweh der doofen Art machen - nein, die  die sich schon ziemlich nach Schmetterlingsslaune anhören):  In feinster Uli Honeß Manier schlich ich heute so gegen 4 Uhr nachts zum Finanzamt, welches sie wohlweisslich hinter so dunkle Büsche gemacht haben, dass man nicht einmal den Briefkasten findet. Ausser man rennt direkt vor.  Danach sprang dann noch ein bisschen ins Bett und vergnügte um dann gutgelaunt aufzustehen und im Nachthemd kombiniert mit Srickjacke und runtergelaufenen rosa Glitzersneakers das heutige birnige Tortenglück  ins rechte Licht zu rücken. Poire Belle Hélène. Ich sags euch. Ein Fräulein Torte, dass mein Kühlschrank so auch noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Die Salatherzen haben vor Ehrfurcht gleich Platz gemacht. Und ich schwöre, ich hörte - fast so ein bisschen Jacques Offenbach im Ohr rauschen. Die schöne Helena - oder profan deutsch: die Birne Helene ist ja schon ein atemberaubend tolles Stück Süsskram. Eigentlich mit heißer Schokolade serviert, Läuterzucker und kanidierten Veilchen escortiert - und mit Vanilleeis im Gefolge, bringt sie so manche Mademoiselle schon seit 1870 um den Verstand. Nun denn - ein bisschen Restverstand ist noch in meinem Köpfchen - also schnell heraus mit dem Rezept:

Poire Belle Hélène - Torte für schöne Mädchen und charmante Jungs


Schokoladenkuchen

6 kleine Birnen

5 Eier

350 g Mehl

50 g Speisestärke

200 g brauner Zucker

1 Tütchen Backpulver

50g Backkakao

150 g Butter

100 ml Sahne

2 Tütchen Bourbon-Vanillezucker

Die Butter verflüssigen und zu durchgegesiebten Mehl mit Backpulver und Speisestärke geben. Dann mit Sahne auffüllen, Eier hinzugeben und den Zucker einrieseln lassen. Dann den Vanillezucker hinzufügen und  mit dem Backkakao vermengen und das Ganze zu einem geschmeidigen Rührteig verarbeiten.

Dann klein geschnittene Stücke von 6 weichen, süßen, vollreifen Birnen sanft mit dem Spatel unterrühren und das Alles in eine 26 cm Form füllen und bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für ca. 50 Minuten backen. Mit der Stäbchenprobe testen, ob der Kuchen fest ist und dann komplett auskühlen lassen.


Auf diesen später ausgekühlten Schokoladenkuchen wird 500 ml steif geschlagene Sahne gegeben, die mit dem Mark von 2 Vanilleschoten, 50 g Zucker und 50 g leicht ausgekühlter flüssiger Butter angereichert wurde. Sanft verstreichen.


In einem kleinen Plastikschüsselchen 200 g Schokoladen-Kuvertüre mit 60 g Butter sanft schmelzen. Dort 3 kleine Birnen mit Schale eintauchen und von allen Seiten schokolieren und fest werden lassen.

Den Rest des Schokoladen-Butter-Gemischs sanft auf das Sahnedeckelchen geben und einrühren.


Und dann gut 4 Stunden alles im Kühlschrank kühlen lassen.

Und dann zur Krönung die 3 schokolierten Birnchen aufsetzen und genießen. Und genießen. Und genießen. Und wenn dann noch Zeit ist - die genießen.

Auf Wiedersehen, Mr. Langohr - bis zum nächsten Jahr - es war sehr schön mit Dir.



Osterhasen-Kuchen

14.04.2014 21:50

Lieber Osterhase,

wir beide teilen ja ein geheimes Geheimnis miteinander. Denn ich bin ja mindestens in Dich so verschossen, wie Du in Dein goldenes Glöckchen um den Hals. Eigentlich steh ich ja nur auf Deine Ohren. Aber wenn wir Beide mal so eine heftige Liason miteinander eingehen, dann musste doch auch schon mal ganz dran glauben. 'tschuldigung. Wollt ich eigentlich immer schon mal sagen. Ich hab ja schon als Kind nie verstanden - warum meine Freundinnen Dich so bis Weihnachten im Regal stehen hatten. Einfach zur Zierde. Bei mir haste es nie lange geschafft, ich weiss. Deinen Kumpel, das Marzipanschwein hab ich übrigens immer mit Todesverachtung gestraft - also kannste mir glauben, das zwischen uns, das is echte tiefe Zuneigung. Ist doch auch was. Und deshalb hab ich Dir jetzt mal einen Kuchen gebacken. So ganz ohne Schokolade. Damit ich den bloss nicht auch vor Ostern esse, hab ich da kleine Hürden in Form von Trockenfrüchten und Orangeat reingebaut - das find ich eigentlich genauso schlimm wie Rosinen. Und dann: fataler Fehler: Der duftet mich so verführerisch hefig-mandelig-butterig an - dass ich direkt nachm letzten Foto noch das Stückschen aufm Teller verdrücke. Aber mehr nicht - doppelt schwör - denn sofort war da der Gedanke an meinen rosa Raschelrock, in den ich doch dies Jahr gern mal wieder reingehen würde. Nach Ostern. Bis zum Nikolaus.

Und jetzt:

Mandel-Butter-Hefe-Kuchen für Alle - die keine Rosinen-Fliegenbeine im Kuchen mögen!

 

500 g Mehl

200 g brauner Zucker

200 ml Milch

150 g Butter

100 g Soft-Feigen (Trockenfrucht)

100 g Mandelblätter

100 g Orangeat

Vanillemark

40 g frische Hefe

30 g Puderzucker

Die Milch mit 2 Esslöffeln Zucker und 125 g der Butter leicht erwärmen und die Hefe auflösen.  Die Hefe-Butter-Milch zu Restzucker und Mehl geben und mit dem Spatel zu einer geschmeidigen Teigmasse rühren. Dann ungefähr eine Stunde gehen lassen. Danach die kleingeschnittenen Feigen und das Orangeat hinzugeben. Ebenso ca. 70 g der Mandeln und das Vanillemark. Alles sanft vermengen und eine weitere gute halbe Stunde in einer großen Tarte- Form gehen lassen. Dann den Ofen auf 200 Grad vorheizen und den Kuchen ca. 40 Minuten backen. Danach auf den Kuchen eine mit Butter bestrichene Mandelschicht geben und sanft mit Puderzucker alles im Ofen karamelisieren lassen. Ab dann setzt sozusagen die Trance ein. 20 Minuten müssen nun standhaft bei ultraköstlichen Geruch überstanden werden - bis das Teilchen üppigst duftend aus dem Backofen kommt.

Dann schnell den Kuchen außer Landes bringen. Oder am anderen Morgen die Waage verstecken.

Oder einfach Herrje-wie köstlich - denken - und in das gute Stück reinbeissen! Ganz köstlich wäre es übrigens mit ein bisschen Sahne. Aber ich hör schon den Rock strafend ausm Kleiderschrank rascheln ...

 

 

Frohe Ostern, Ihr Lieben!

 

 

 

 

Holla-die-Waldfee

10.04.2014 14:52

Manchmal verdrehen Dinge einem den Kopf. Manchmal drehen aber auch Menschen ihn wieder gerade. Und manchmal will man ihn nicht gerade gedreht haben und findet so ein bisschen Verlust von Bodenhaftung gar nicht soooo schlecht. Und manchmal erträumt man sich Dinge, die dann sogar ein bisschen wahr werden.  Ob daraus wahre Geschichten werden - keine Ahnung - aber das ist auch nicht das, was zählt. Jedenfalls nicht im Moment. In so einem Moment, wo alles irgendwie so ein bisschen anders ist, ich den Sommer schon förmlich schmecken kann, war mir nach einem Stück Torte. Einer, mit der man das Leben feiert: Bunt, süß und unkompliziert. Ohne Bodenhaftung. Und entstanden ist so meine Holla-die-Waldfee-Torte. Die schmeckt wie ein unbeschwerter Sommertag höchstpersönlich: Spritziger Weißwein, cremiger griechischer Joghurt, blubberblasenblaugrüne Farbe, Himbeeren drauf  - damit sie auch zum Frühstück geht, weiße Tarnschokolade, die bestimmt nicht ins Gewicht fällt und auf einen Boden hab ich locker einfach mal verzichtet. Und das Allerbeste für die praktisch denkende Single-Frau von heute: Sie ist Männer-Anlock-Mittel. Zumindest wenn man sie zum Fotografieren 50 Meter weiter in den Wald schleppt und  so neugierige Spaziergänger anlockt!

Wer auch immer mal so holter-die-Polter in euer Leben springt - ladet ihn doch einfach ein auf ein Stück türkises Lebensglück.

Holla, die Waldfee! Hier isse - meine Torte (Form 22 cm):

1 kg griechischen Joghurt (10%)

300 ml Lieblings-Weißwein

2 Eier

100 g brauner Zucker

50 g Puderzucker

10 Blatt Gelantine

Mark von 2 Vanilleschoten

blaue Lebensmittelfarbe

100 g weiße Schokoladenraspeln

125 g Himbeeren


Weißwein mit Zucker und Puderzucker kurz aufkochen. Dann die Gelantine einweichen und die eingeweichte Gelantine zu der warmen Flüssigkeit geben und unter Rühren auflösen. Diese Masse in den griechischen Jogurt rühren und das Eigelb sanft untermengen - ebenso das Mark der Vanilleschoten einrühren. Nun frischgeschlagenen Eischnee von 2 Eiern unterheben und mit Lebensmittelfarbe alles blau-grün färben. Und dann für gut 5 Stunden in den Kühlschrank damit. Dann die Torte mit einem scharfen Messer aus der Form lösen und mit weißen Schokospänen umrieseln. Und on top ein Paar Himbeeren.

Und dann das erste Löffelchen gleich kühlschrankkalt kosten.

Holla-die-Waldfee!







Erdbeer-Sommer

04.04.2014 18:59


Premiere!

Und gleich was für eine.

Juchu! Meine Erdbeeren erobern die Republik!

Ich freue mich sehr, meine Millefleurs von Erdbeer-Palets mit Crème Chantilly und einem Erdbeer-Rumtöpfchen sind im wunderbaren Magazin AROMENSPIELE von Dorit Schmitt veröffentlicht.


Lest das Rezept auf Seite 36   www.yumpu.com/de/document/fullscreen/23981080/aromenspiele-spargel-und-erdbeeren



Und hier gibts noch einen kleinen Bilderbummel dazu aus meiner Cantina






Eine köstliche Erdbeer-Zeit, Ihr Lieben. Schon bald geht sie los!


Schatzsuche

31.03.2014 21:49

Waidmanns Heil, Ihr Lieben.

Gestern war ich auf Schatzsuche im Unterholz. So mit richtiger Jagdausrüstung. Sprich: mit langem Blumenkleid, das schön an jedem Astknüppel hängenbleibt, einem Pailettenjäckchen, das mir mindestens 10 Mal in den Moder fiel und in dem ich mich halb tot schwitzte und Gummischuhe, in denen ich schon nach 100 Metern polititisch unkorrekte schwarze Füsse hatte. Tjo, aber was so ne richtige Jägerin ist, die lässt sich auf der Pirsch ja nicht aufhalten. Gut, einen kleinen Stop machte ich beim Fräulein Vergissmeinnicht.

Nach dem ersten Fotostop gings direkt zu meinen Lieblingsrosen: Den Buschwindröschen. Die sahen zwar schon ziemlich erschossen aus, aber ich find sie so gut, dass ich gleich mit ihnen für nächstes Jahr wieder ein Date ausmachte. An Ort und Stelle.

So langsam wurde ich ein bisschen unruhig. Denn eigentlich war ich ja wegen der Bachveilchen da. Bach hatte ich, aber die Veilchen versteckten sich. Toll - dahin mein Traum von der sagenhaften Tarte au chocolat, die mit feinst gezuckerten Kandierveilchen allerliebst aussehen würde und so selbst das Herz des härtesten Kerl zum Schmelzen bringen würde. Äh, ja - oder so ähnlich.

Plan B musste her. Oder D, E, F - in dem Fall bin ich dann mal bei W gelandet. W wie Waldmeister.

Saftig und grün lud er zum ungehemmten Pflücken ein. Schön im Wald - die Pest im Garten. Wären wie hier nicht gerade im zauberhafter Waldfee-Modus, dann pssst: Das Zeug wuchert wie Sau. Lieber 20 Mal als 10 Mal überlegen, ob man sich das Daheim antut.

Genug gesammelt:

Nämlich 150 Gramm. Das sind gut 6 Hände voll. Waldfeengröße. Kerlhände 4.

Und wenn man das nach Hause schleppt, 1500 ml Wasser mit 1,2 Kilo Zucker kocht und dazu noch den Saft von 2 Zitronen gibt,  dann den Zucker klar aufkocht, dann bewusst den Waldmeister welken lässt und das aufgiesst - dann hat man nach 5 Tagen allerköstlichsten Waldmeister-Sirup. Kraut abseien und in Flaschen verschlossen ists ein gutes halbes Jahr haltbar. Das duftet jetzt an Tag 2 schon wie die Vorankündigung auf  Waldmeisterbrause und Berliner Weiße.

 ... und dann: Bachveilchen

Natürlich hatte ich für sie eine standesgemäße Dose dabei, die edlen Dingerchen sollen es ja nicht schlecht bei mir haben  -  auf der Nachhause-Fahrt. Gut - ein bisschen verloren sahen sie ja doch aus, aber ich hab ihnen gleich ein Bad aus 100 ml Wasser angerichtet, für jedes noch 2 Stückchen Zucker dazu und dann hab ich sie einen ganzen lieben langen Tag dort drin gelassen. Nun trocknen sie für 2 Tage auf einem Backpapier. Und dann - warten sie auf große Einsätze bei Schokoladen-Kuchen-Picknick am Bach.

Waidmanns Dank, Ihr Lieben. Was jagt ihr denn gerade so?

 

Gib mir die Kirsche!

24.03.2014 15:24















Resteessen kann ja was Feines sein. Besonders wenn es so leuchtend rot-geschummelte Kaiserkirschen sind, wie die, die mich in meinem Kühlschrank anlachten. Was mach ich mit Euch, dachte ich ? Einfach zum Magerquark mischen? Eigentlich viel zu schade. Schon wieder Torte geht auch nicht. Seit ich das Bloggen angefangen hab, ist hier ja eh der Kalorienhimmel für Mastschweinchen. Ehe der sich zum Alptraumhimmel für meine Sommerkleider entwickelt, hab ich dann mal 'ne Diät beschlossen. Torte wegrationalisiert und ein Törtchen draus gemacht. Und damits für mich funktioniert, müssen das Törtchen einfach Andere essen. Ich weiß da sogar zwei. Die nämlich, die sich hier mal als muntere Arbeitskolonne angemeldet hatten. Der Gärtner und Frau Putzbrigadenführerin - sprich: Mama und Papa. Meine Retter unterm Herrn. Mein Ein und mein Alles. Gut, manchmal kommt mir schon Dampfentenqualm aus den Ohren, wenn mir Frau Mama abspricht, den richtigen Putzlappen fürs staubige Eckchen auszuwählen. Mutti, ich bin schon groß und weiß, dass H&M Kleid und Pradaschuhe vorzüglich zueinander gehen. Also - mit Lappen kenn ich mich also aus. Aber ich seh über das Kleinkindkommando großzügig hinweg, spätestens wenn mein Papa mir auf der Gieskanne ein Lied spielt und ich mich kaputt lachen muss. Und ich mich wie verrückt  freue, dass ich so ein Elternmodell abgekommen hab, denn ich bin gestimmt nicht die Vorzeige-Versandhaus-Katalog-Tochter. Sei es drum - die Humpelbein-Zeiten gehören bald der Vergangenheit an und dann brauchen wir wieder zusammen nur noch Kuchen essen und nicht mehr die Bude frühlingsfein machen. Und hier schnell das Rezept für eine tadellos funktionierende Mama-Papa-Kind-Beziehung:

Kaiser-Kirsch-Törtchen mit Schokoladenbiskuit und Vanillecreme

(für 4 Törtchen)


Biskuit

3 Eier

60 g Zucker

20 g Backkakao

20 g Mehl

20 g Kartoffelstärke

60 g Butter

1 Teelöffel Backpulver


Vanillecreme

1 Päckchen Vanillepudding

40 g Zucker

Mark einer Vanilleschote

400 ml Milch (3,8 % Biomilch)

1 Eigelb

80 g Butter

 Belag: Kaiserkirschen ausm Glas (was freu, ich mich wenn es wieder was Richtiges vom Baum gibt!)

Für den Biskuit werden die Eier getrennt, das Eiweiss steif geschlagen. Nun wird die Butter geschmolzen und Zucker, Stärke, Backpulver, Mehl und Kakao untergemengt. Zusammen mit dem Eigelb in einer Schüssel zu einer kompakten Masse rühren ohne Klümpchen. Dann kannst sanft das steife Eiweis unterheben und eine homogene Masse rühren.

Den Backofen auf 160 Grad vorheißen und 10 - 12 Minuten den Biskuit backen. Dann auskühlen lassen und 12 runde Kreise ausstechen.


Vanillecreme

Puddingpulver mit Zucker und ein wenig Milch verrühren. Dies in warme Milch einrühren und dann rührend erhitzen.  In den noch warmen Pudding 80 g Butter geben und das Eigelb samt Vanillemark einrühren. Dann auskühlen lassen bis eine sehr feste Masse entstanden ist.

Diese in den Spritzbeutel geben und für ein Törtchen jeweils 3 Schichten Biskuit und Vanillecreme mit Kirschen zu einem Türmchen schichten. Die Angelegenheit ist weniger wackelig als man denkt und kann auch hübsch serviert werden ohne das schiefe Pisa-Türmchen entstehen.

Entweder sofort genießen oder noch ein wenig im Kühlschrank festwerden lassen.

Guten Appetit und eine wunderbare Frühlingswoche!








Kleine Aufmerksamkeiten

20.03.2014 22:00

"I'll be back" flutscht mir zwar noch etwas als leiser als Arnold Schwarzenegger raus - aber ich krieche eh bei jedem Film, der sich der FSK 16 Marke auch nur ansatzweise nähert,  ca. 30 Zentimeter tiefer unter meine Kuscheldecke und das nicht nur, weil mir kalt ist. Jedenfalls war ich mal wieder so richtig da, wo ich für Geld hingehe. Aber nicht nur wegen der schnöden Taler, sondern weil ich da auch alles mal so richtig doll vermisst habe. Warum weiß ich sofort, wenn ich da so rein gehumpelt komme und die weltbesten Putzfeen, die die immer meine ganzen Papierschnippel wegmachen, sich über mein Wiederkommen trotzdem freuen und zu mir sagen: Wir haben Dich schon gerochen, der Fahrstuhl duftet nach Deinem Parfüm. Über sowas freuen sich alte Mädchen und lachen glücklich mit ihnen um die Wette. Und auch, wenn sie später sofort ein Laugenbrötchen aus der Stadt mitgebracht bekommen, weil sie selber noch nicht so ganz fest auf dem Humpelbein stehen. Und worüber sie sich auch freuen: Neben dem geliebten Büroaffen hält die Bürogefährtin tapfer allein die Stellung. Die, mit der man schon mal ganz charmant ohne älter zu werden, die Silberhochzeit hinter sich gebracht hat und die, mit der man Untote angestaunt, ruppige Vorabendserien-Penner gezähmt und manchmal ziemlich witzige Ruhrgebietskabarettler beklatscht und in feinster Muppet-Opa-Manier auch so manchen Comedy-Knallkopp müde belächelt hat. Die, die einen schon viele Jahre erträgt, samt vollgeplunderten Büro, in dem diverse Stöffchen, ein polnischer Riesen-Gorilla lagert und nicht zuletzt die üppige Leergutsammlung, die manchmal einen Schalker Flaschensammler erfürchtig staunen lassen würde. Und für sie hab doch glatt  mal einen Herzchen-Kuchen gebacken. Und weil sie im Gegensatz zu mir sich ja brav an die Fastenzeit hält, hab ich die Schoki unter ordentlich Mandelmehl versteckt und um die letzte Spur zu verwischen noch schnell ein bisschen Sahne drüber gemacht. Und so gabs von Herzen ein kleines Küchlein, das wahrscheinlich alles Andere als luftig-leicht ist - aber dafür vielleicht ein bisschen lecker.

Versteckter Schokoladenkuchen aus Mandelmehl mit Kaiserkirsch-Punkten

180 g feinherbe Schokolade

200 g Mandelmehl

150 g Mehl

150 g Zucker

150 g Butter

3 Eier

200 ml Sahne

1 Tütchen Bourbon-Vanille

Die Schokolade auf ganz niedriger Stufe zusammen mit der Butter in einem beschichteten Topf schmelzen. Das Gemisch in eine Schüssel geben. Die Eier schaumig rühren und zu der leicht abgekühlten Masse geben. Nun das Mehl einsieben und dann die Sahne hinzugeben und verrühren. Dann das Mandelmehl und den Zucker, der mit dem Vanille-Zucker vermengt wurde,  einrieseln lassen und mit dem Teigspatel zu einer glatten Masse verrühren.

Den Backofen mit Ober- und Unterhitze auf 180 Grad aufheizen und dort den Kuchen ca. 1 Stunde backen.

Je nach Backformwahl (hier 20 cm) verändert sich die Backzeit. Hier einfach mit dem Holzstäbchen prüfen - wenn kein Teig mehr auf dem Stäbchen kleben bleibt.

Den abgekühlten Kuchen mit Zuckerguss, Puderzucker oder Dekoration nach Wahl verzieren. Und von Herzen verschenken. Oder selber verputzen.

Viel Spaß mit Mandelkuchen - fast ohne Schokolade - die ist ja ziemlich gut versteckt und zählt deshalb nicht.

Und der Kollegin wünsche ich von Herzen wunderbare Tage mit noch ein wenig mallorquinischer Mandelblüte.




Glücksrezept

16.03.2014 13:00

Eigentlich wollte ich die Fotos hier ganz, ganz anders "verwursten". Eigentlich sollte hier nämlich ein Rezept für eine Mitternachtssuppe stehen. So eine höllisch, heiße Scharfe mit Huhn und Chili und so'nem Zeug. Steht hier jetzt aber nicht. Denn heute ist die Küche zu - einfach geschlossen. Denn ich hab keinen Hunger. Keinen Hunger auf Kuchen, Suppe oder irgendwas. Ich hab höchstens ein bisschen  Hunger auf Glück. Denn genauso wenig oder viel wie Backen Liebe ist, ist Kochen Glück. Liebe ist was Anderes. Was sie eigentlich ist, weiß ich gerade in allen Facetten auch nicht so genau. Aber ich glaube, dass Glück und die Liebe ganz ganz enge Verwandte sind. Und ich weiß, dass man die Menschen, die man liebt und mit denen man glücklich ist, gerne bekocht oder zumindest gerne mit ihnen isst, aber das auch das irgendwie nicht wichtig ist. Das man es aber trotzdem gerne macht.

Warum ich hier gerade so philosophisch bin - weiß ich auch nicht, vielleicht ist die Fraktur jetzt vom Knie in Richtung Kopf gewandert. Könnt ich auch mit leben - schließlich könnt ich dann zumindest wieder gut laufen.

 Anderseits kann ich ja hier ja auch ein bisschen machen was ich will. Ist ja mein Blog - und vielleicht vergraule ich jetzt einfach die armen Tausend Leser, über die ich mich diesen Monat wie irre gefreut habe, die aber nun denken: Boah! (der Ruhrgebietsteil) - Puh!  (Rest der Republik) - was, die Chinesen denken, die hier auch lesen, weiß ich nicht - ebenso nicht, was die Russen aufseufzen - vielleicht: "noch so'ne Schwafellette" -  "los, hol lieber das nostalgische Brett raus, das Sammeltassen-Gedeck, geh dazu noch hübsche Blümchen pflücken und back uns 'ne leckere Pirogge?"

Aber da muss ich dann auch mit leben und wenn nur noch 3 Leserinnen hier sind - dann hab ich es mir eben selbst versaut und poste dann ein Spanferkelrezept aus Frust - vielleicht kommen dann wenigstens 10 Neue.

Aber ich wollte ja versprechen, hier das Rezept für Glück zu posten. Da das natürlich für jeden anders aussieht, kann ich nur mein Rezept verraten - und ob das für Andere gilt, kann ich ja nicht wissen. Aber Ihr könnts versuchen ... - bei mir hat's ganz famos funktioniert:

Gestern Abend bin ich fast verrückt in meinem Elendsquatier geworden und ehe ich mir noch schnell eine Samstagsabenddepression eingefangen habe, die bei Mädchen ja bekanntlich schreckliche Folgen haben kann, also Haare abschneiden, Färben oder Typveränderung - habe ich mir die Krücken geschnappt und mein kleines Schwarzes - also das mit den 115 PS und bin schnell dem Glück hinterhergebraust. Das liegt in meinem Fall jetzt wieder ganz nah bei mir - keine 20 Kilometer weit. Und eigentlich ist es mit der schönste Ort auf der ganzen, weiten Welt. Weil ich da schon immer glücklich war. Als Kind - als ich mit meinem Papa da sass - und das Wasser plätscherte - und er mir erzählte, dass das der Wolfsbrunnen sei  und wer eben aus diesem trinke, der würd sich eben auf der Stelle in den berühmten Rotkäppchen-Vernascher verwandeln. Gut, so hat er mir das nicht erzählt - aber Jahre später - als ich so mit 30 dort vorbei inlinerte, da wurde mir bewusst, dass der legendäre Brunnen ja nix Anderes ist als ne schnöde Kuh-Tränke. Trotzdem würd ich mich da nie trauen, Wasser raus zu trinken. Graues Fell will ich einfach noch nicht haben. Gut, über die Reisszähne könnte man verhandeln ...

Spätestens an dieser Stelle wird jetzt jeder denken: Mmmh, warum fährt sie abends im Stockdunkeln zu ner Kuh-Tränke. Tja, dachte ich eigentlich auch. Aber dann wusste ich warum - denn irgendeiner hatte mir da einfach einen Zauberwald hingestellt. War früher nicht so. Nur ein altes Schloss - herrlich verwunschen ... jetzt ist es ein chices Hotel - wunderschön. Aber das Schönste ist der Zauberwald drumherum.


 Der ist irgendwie für jeden. Für jeden, der gerne ein bisschen viel glücklich ist und sich verzaubern lassen möchte. So wie für mich gestern - ganz alleine. Und so stand ich unter lauter Zauberbäumen, die sich im Wasser spiegelten und vergass vor lauter Zauberei mir glatt etwas zu wünschen. Ist aber trotzdem passiert ... denn ich war einfach unglaublich glücklich.


Und in diesem Sinn kann ich nur eins empfehlen, klingelt doch einfach mal wieder beim Glück an - am Besten da, wo man sich sicher ist, dass es immer auf einen warten wird ...


... und nun lasst Euch den Sonntag heute besonders gut schmecken!  Und ab auf den Weg zum Glück!

PS: Die miese Fotoqualität bitte ich wie immer zu entschuldigen - aber ich habe mir ja geschworen meinen Blog nur mit Handybildern zu versorgen - einfach weil ich das wirklich immer dabei habe und so selbst das Glück fotografieren kann. ;-) Wenn auch nur in mässiger Bildqualität.

Zitronige Zauberbrötchen

13.03.2014 10:08

Eigentlich gilt ja für mich ja die Devise: Über das Wetter will erst sprechen, wenn ich 80 bin. Da es bis dahin noch so'n paar Tage sind, muss ich gerade mal eine kurze Ausnahme machen: Ich könnte ja halb verrückt vor Freude werden, wenn ich hier morgens aus dem Fenster in den Garten schaue: Das Rotkehlchen planscht in der Wasserschale, "the sky is blue" trällert mir ausnahmeweise nicht nur Coldplay entgegen  und meine ca. 999 mühevoll im Herbst eingebuddelten Blumenzwiebel bereiten ihr Coming out vor. Angestrahlt wird das Alles von feinster Höhensonne. Wahnsinn in Tüten. Aber nicht in Brötchentüten. Denn zum Bäcker humpeln ist immer noch beschwerlich für die quengeliste Patientin seit es gebrochene Knie gibt. Und deshalb musste ich selber ran - an die Brötchenproduktion.

Und zwar sind's wahre Zauberbrötchen, sprich: sie sind gemacht aus Allem, was noch so da war - und dann haben sie auch noch einen Hauch Marie-Antoniette Faktor in sich: Wenn die Leute kein Brot haben, warum essen sie dann keinen Kuchen ...

Tjo, Sommer-zitronig lecker sind sie!

Aber jetzt leg ich mal los mit den Zutaten, bzw. was noch so da war in meinen Küchenschränken:

300 g Mehl

100 g brauner Zucker

200 ml Kaffeesahne

80 ml Mineralwasser

2 Limetten

1 Bio-Zitrone

1 Päckchen Trockenhefe

Puderzucker

Das Mehl in eine großen Schüssel sieben, eine Mulde formen, dort den Zucker hineingeben. Die Kaffeesahne ganz leicht erwärmen, die in die Mulde gießen und dort die Trockenhefe hineingeben und diese mit dem Schneebesen leicht verrühren.

Von der Zitronen Zesten reiben und diese mit dem Saft von 1 Limette zu dem Teig geben. Denn Teig unter Zugabe von Mineralwasser zu einem geschmeidigen Teig rühren. Mit dem Teigschaber den Teig zu einem Klumpen formen und diesen in eine bemehlte Schüssel stellen und mindestens eine Stunde an einem warmen Ort gegen lassen.

Dann oval-runde Teilchen (in der Wunschgröße) abstechen, diese auf ein Backblech geben und erneut für eine Stunde gehen lassen.

Danach werden die Brötchen bei 180 Grad für ca. 20 Minuten mit Ober- und Unterhitze gebacken.

Leicht auskühlen lassen und mit einer Glasur Puderzucker und Limettensaft zart bestrudeln.

Und dann sofort hineinbeissen!

Insgesamt ergibt es ca. 8 Zitronenbrötchen. Und nun ganz schnell hinaus in die Sonne. Mit Waldmeister-Limo! Und es gar nicht fassen, dass März ist und man seit 3 Tagen im T-Shirt in der Sonne sitzt.

Genießt den Tag!






Dosenfutter

09.03.2014 08:25

Vor ein paar Tagen stellte ich fest, dass meinem Haushalt irgendwie etwas Entscheidendes abhanden gekommen ist. Nee, damit mein ich jetzt keinen Kerl. Aber irgendwie doch. Denn es gab wohl ein Trennungsopfer zu beklagen: Meinen Dosenöffner. "Gott, hab ihn seelig - gilt in beiden Fällen", denkt das Heidenkind und wenn nach zig Monaten erst der Verlust von irgendwas bemerkt wird, kann es jetzt soooooo wichtig auch nicht gewesen sein. Meine Dose hab ich davon aber auch nicht auf.

Nun weiß sich Frau mit kaputten Knie und dementsprechend gerade geringfügigen Radiusbewegungen im Aussendienst, prombt zu helfen: Ein Aufschrei bei Facebook und zugleich rannte eine der weltbesten Menschen, die ich kenne, los und schnürrte mir ein feines Postpaket: Mit Dosenöffner. Aber auch mit Wunderheil-Lakritz für mein Knie, Klementinchen und Mädchengedöns.

Nachdem ich gleich von mehreren Seiten mütterlich ermahnt wurde, dass aber Dosenfutter nicht gut für mich ist, rechtfertigte ich meine Schandtat gleich mit 'nem Knallerargument: Für mich sind Dosen nix - aber für meine Tischdeko: Denn ich find, diese kleinen putzigen Döschen machen sich doch ausgesprochen nett als Minivasen. Und für mein allerallerallerallerliebstes Lieblingsessen - also dem - was kaputte Knie einfach so wegzaubert, so bald man die Gabel in einen Berg Nudeln taucht, braucht man sie auch: Die kleinen Dosen Tomatenmark. Schließlich halten ihre großen, roten, fruchtig-süßen Schwestern noch Winterschlaf.

Und bevor ich zum Rezept für meinen heißgeliebten Bolognese-Sugo komme, noch mal eine kleine Lebensweisheit: Es gibt wohl vieles im Leben, was man mal eben schnell dahinzaubert, ob aus Tüte, Dose oder Glas - das muss jeder, der schon groß ist, für sich selber entscheiden. Aber eins sag ich hier mal: Wer denkt, Bolognese kann man mal eben aus der Tüte schütteln: Der hat nen Knall. Oder keine Geschmacksnerven. Denn Glutamat-Genießen in ganz fix is nix. Bolognese in gut, muss für mich 2-3 Stunden köchlen, gut ist erst, wenn man den Duft, der dann die ganze Bude durchzieht, einfach nicht mehr länger aushalten kann.



Und nun kann es mit meinem Lieblingsrezept  für Bolognese-Sugo auch schon losgehen:

350 g gutes, mageres Rinderhack

2 Esslöffel Olivenöl

500 g Tomatenmark (doppeltkonzerttriert ohne weitere Zusätze)

700 ml roter, italienischer Landwein

400 ml Rinderfond oder Gemüsebrühe

3 Karotten

1 halbe Stange Lauch

1 Stück Sellerie

3 Schalotten

2 Lorbeerblätter

ein ordentlicher Esslöffel Zucker

Salz

Pfeffer

ein Bündelchen mediterraner Kräuter, feinst gehackt (ich verzichte übrigens auf Oregano - und hier auch an dieser Stelle: ja, auf Knoblauch auch) - wie Thymian, Salbei, Rosmarin, Petersilie und Majoran

Das Ganze ergibt übrigens 6 ordentliche Portionen.

Legen wir los: Suppengemüse und Schalotten klein und fein schnibbeln, Kräuter hacken und den Wein kosten. In der Zwischenzeit Pfanne aufstellen, Olivenöl erhitzen und das Hack zusammen mit den Schalotten bei ordentlich Hitze mit 3 Löffelchen Tomatenmark anrösten. Dann nach und nach mit dem Suppengemüse auffüllen und auch dies leicht anrösten. Pfeffern, Salzen, Kräuter zugeben und einen ordentlichen Löffel Zucker für die Tomaten. Wenn alles ordentlich Farbe genommen hat, den Fond nach und nach  hinzugeben, Faule können hier auch etwas Gemüsebrühe nehmen - ABER KEINE FIXE -  dann das gesamte Tomatenmark unterrühren und mit Wein ablöschen. Und dann kocht die ganze Pracht ganz, ganz leicht simmernd. 2 Stunden - 3 ist eigentlich noch besser. 4 geht übrigens auch.


Pasta macht jeder die dazu, die ihm am Besten schmeckt. Ich esse eigentlich wirklich am allerliebsten Spaghetti oder ihre dünneren Schwestern, die Vermiccelis. Im Übrigen nehme ich auch keinen frischen Parmesan dazu - aber wenn ich aus den Resten einen schnellen kleinen Auflauf mache, schmeckt mir das am Besten mit Rigatoni, den Röhrennudeln.





Und nun viel Spass beim Nachkochen oder Abändern in die eigene Lieblings-Bolognese.

Buon appetito.

Und ein fettes Bacio für meine Dosenöffnerin!



So schmeckt der Frühling!

06.03.2014 11:54

Ich hab's ja nicht so mit abgeriffenen Lebenssprüchen á la "Nutze den Tag" - denn was heißt das schon? Mit die schönsten Tage des Jahres sind zumeist die, an denen man gar nicht soooo viel getan hat - sondern in der Sonne gesessen, Nettes getrunken und gegessen hat - und vielleicht noch etwas Schönes erlebt, entdeckt, gesehen oder geschmeckt hat. Wunderbar genutzt, würde ich in dem Fall sagen - genauso wenn man 'nen ganzen Garten an einem Tag umgräbt und abends stolz auf das Werk blickt. Ich nutze im Moment auch meine Tage. Ich lieg mal auf der rechten Seite vom Bett, mal auf der Linken, mal quer, mal längs und wenn ich nicht die weltschönste Bienchen-Tapete von Farrow&Ball hinter meinem Bett hängen hätte, dann schwör ich, würden mindestens schon mindestens 10 Teebeutel an der Wand kleben, weil ich das im Bett liegen so satt hab, wie nur irgendwas. Mir könnte man im Moment die Bradleys, Georges und WieSieNochAlleHeißen ins Bett legen, ich würde nur eins denken: Alles, nur bloss raus aus'm Bett. Nun denn - hilft ja nix - gebrochenes Knie ist fast so schlimm wie gebrochenes Herz und so schließen wir hier meine Krankenakte mit noch so' nem Knallerspruch: "Hält das Leben für Dich Zitronen bereit, dann mach Dir Limonande raus".

Ich bin ja sehr versöhnt im Moment mit Kollege Wetter. Nicht nur, dass er mir dies Jahr Kalteis und Schnee erspart hat - nein, er schickt mir ja auch noch eine fette Prise Frühlingssonne in mein Fenster. Herrlich. Und mit Decke werd ich jetzt mal das Lager wechseln. Beine hoch und mit ner geballten Ladung Frühlingssonne raus nach Draußen. Eingemummelt in 2 Decken lässt sich das gut ertragen.

Noch besser lässt es sich allerdings mit einem Stückchen Orangen-Charlotte ertragen. Die schmeckt so fruchtig-sonnig, dass man gleich gute Laune kriegt.

Und hier ist das Rezept für eine fröhlich-frisch-süß-saftige Orangen-Charlotte

Orangencreme

6 Bio-Orangen

2 Zitronen

200 Gramm Zucker

6 Blatt Gelantine

400 g Creme Fraiche


Biskuit

30 g Mehl

30 g Speisestärke

60 g Zucker

3 Eier

Mark einer Vanilleschote

60 g flüssige Butter


Für die Orangencreme 6 Blatt Gelantine nach Packung zuzubereiten. Das heißt in der Regel: Für wenige Minuten in kaltem Wasser einweichen, quellen lassen und dann im Topf erhitzen, verflüssigen und langsam in die Creme einrühren. Die Creme ist in diesem Fall aus dem Saft von  5 frisch ausgepressten Orangen und 2 Zitronen hergestellt - bei mir ergab das ca. 500 ml Flüssigkeit. Dann den Abrieb von 2 Orangen und einer Zitrone dazu und alles sanft mit der Creme Fraiche verrühren. Zum Ende eben wie oben beschrieben die Gelantine hinzufügen. Das alles für ca. 2 Stunden in den Kühlschrank und eine feste Masse entstehen lassen.


Nun zum Biskuit:

Das Eiweiss sehr steif schlagen - in der Zwischenzeit die Butter auf niedriger Stufe flüssig werden lassen und aus Eigelb, Zucker, Mehl, Speisestärke, Vanillemark eine glatte Masse rühren. Ich benutze dazu einen großen Schneebesen. Nun sanft mit dem Teigspatel das steife Eiweiss unterrühren.

Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech die Masse verteilen. Für 8 Minuten geht das Ganze bei 200 Grad in Backofen mit Ober- und Unterhitze. Noch im warmen Zustand wird der Biskuit zu einer langen Rolle aufgerollt, damit er nicht bricht. Bitte beachten, das von der langen Zeit aufgerollt wird! Dann den Biskuit auskühlen lassen.

Nun quasi eine Biskuitrolle mit der schon leicht festgewordenen Creme produzieren. Diese in kleine Stücke von ca. 1cm Breite schneiden und dann in eine mit Frischhalte-Folie ausgekleidete Schüssel dicht an dicht den Schüsselboden und den Rand belegen. Dann die Creme einfüllen und mit Frischhaltefolie bedecken und zu einem festen Paket andrücken. Nun weiter kühlen - für ca. 4 Stunden. Ich habe dann die übriggebliebene Orangen fein aufgeschnitten und sie über die Charlotte gelegt und dann über Nacht wieder in Frischhalte-Folie gewickelt und das Ganze schnittfest werden lassen.

Das Alles hört sich viel komplizierter an als es ist. Schneller kann man ein Törtchen (meine ist ca. 22 cm im Durchmesser) gar nicht fabrizieren. Und das Gute ist - statt sahnig schwer - schmeckt sie wunderbar sonnig-sommerlich frisch.

Einen schönen Frühlingstag, Ihr Lieben!




Schokolade zum Frühstück

01.03.2014 08:03

Uiih, was hab ich mich diese Woche gefreut! Und zwar bekam ich auf mein letztes Rezept - die kleinen Käsegugl - ganz, ganz viel Feedback! Mein Blog wurde aufgerufen wie nie und fast stündlich erreichte mich eine nette Nachfrage oder andere liebe Nachrichten. So wurde mir zum Beispiel berichtet, dass gleich am nächsten Morgen mit der Produktion von Käsegugls begonnen wurde und das die strenge Jury von Mann und Sohn sie für so gut befunden hätten, dass gleich am Mittag nix mehr da war. Danke und Knicks - über all das freut sich so eine Sonntagsbäckerin wie ich natürlich.

Und wie feiert man so ein Kuchenfest? Richtig ... mit Schokolade zum Frühstück:

Und heute dem Rezept der großen Schwester des kleinen Gugl:

Dem Schokoladengugl

Mein Schokogugl ist allerdings nicht so eine dröge Angelegenheit, wie  Napfkuchen in der Kindheit, also den, den man im Kuchenpaket von Oma nach der Geburtstagsfeier mit nach Hause bekam und der erst verputzt wurde, wenn wirklich nix Anderes mehr da war.

Nein, dieser Schokogugl ist wirklich pures Schokoladenglück.

 Und wie es sich gehört mit ganz viel guter Butter, jeder Menge glücklicher Hühner-Eiern und natürlich einer großen Portion richtiger Schokolade unterwegs ...

Doch nicht viel drum herum gequatscht - legen wir lieber mit dem Backen los ...


Der Schokogugl

180 g feinherbe Schokolade (40-50%)

50 g Backkakao

200 g brauner Zucker

200 g Mehl

250 g Butter

6 Eier

2 Päckchen Vanillezucker

2 Schnapsgläschen Rum (der kann natürlich auch weggelassen werden)

50 ml Sahne

1 Päckchen Backpulver

In einer großen Schüssel Schokolade mit Butter schmelzen: Ich stell dafür eine große  Backschüssel einfach in den Ofen und  lasse Beides  bei 80- 90 Grad sanft verflüssigen. Parallel dazu aus 6 Eiern steifen Eischnee schlagen. Dann in die flüssige Schokoladenmasse Rum, Sahne und Eigelb nach und nach unterrühren und den Backkakao mit dem großen Schneebesen glatt einrühren. Brauner Zucker, 2 Päckchen Vanillezucker und das Backpulver zu - und dann das Mehl fein in die Masse einsieben - nun noch das steif geschlagene Eiweiss fluffig unterrühren. Und schon ist man quasi fertig mit "Backen" - den Rest muss nun der Ofen erledigen.

Den Teig in eine Guglform füllen - ich benutze eine 3 Euro Wühltisch-Silikonform - aber natürlich eignet sich auch jede andere Guglform - oder eben es kommt eben der  ganz normale Einsatz zum Einsatz, der in diesen Springformen-Sets mitgeliefert wird. Ich mags jedoch wenn der Kuchen so hübsch hoch ausgeformt wird. Und wenn wirklich gar nix an der Form hängen bleibt und jedes Einfetten einfach überflüssig bleibt.

Bei 170 Grad Ober- und Unterhitze für ein gutes Stündchen ab mit dem Gugl in den Ofen und mit der Holzstäbchen-Probe testen, ob der Teig nicht mehr flüssig ist.

Und dann ist er auch schon fertig. Nun kann man ihm noch einen hübschen Guss verpassen.

Ich rührte einfach 100 Gramm Puderzucker mit  2 Esslöffel Himbeersirup an - natürlich kann man das auch mit Creme de Cassis machen oder mit Zitrone und für den absoluten Schokoladenhyper könnte man dem Gugl natürlich auch noch eine Schokoladenglasur verpassen.

Und jetzt wünsche ich Euch  ein ganz famoses Wochenende und ich werd das erste Frühlingswochenende dafür nutzen, mir ganz einfach ein  ziemlich großes Stück Schokoladenglück zu gönnen und werde es im Garten verputzen.

Natürlich zum Frühstück!



Schönes Wochenende, Ihr Lieben!


Käsekuchen-Liebe

26.02.2014 10:51












In einem meiner absoluten Lieblingsbücher hat der Held ja statt eines Herzens eine Kuckucksuhr. Während Mathias Malzieu "Die Mechanik des Herzens" also im poetischen Tick-Tack laufen lässt - bin ich ja überzeugt, dass ich profaner gebacken bin: Mein Herz ist bestimmt aus Käsekuchen. Zitronig-frisch und leicht vanillig - ja so wird es sein - mein Herz. Anders kann es gar nicht sein - denn kennt jemand irgendwen, der mit einem ollen Drahtesel täglich 22 Formentera-Inselkilometer fuhr, um dort den köstlichen Käsekuchen ihres Lebens zu verputzen? Oder aber in Wien völlig verzückt Milli-Rahm-Strudel verspeisst und das mittags UND abends. Nö? Also ich kenn so eine. Schon ziemlich lang.

Da aber ein guter Käsekuchen schon ein heftiges Teilchen ist - musste ich hier mal sozusagen schnell die Tea-Time-Variante erfinden. Also - so ganz schnelle - unaufwendige In-den-Mund-Hoppser.

Voilà - hier sind sie also: Die Mini-Käse-Gugl

(für 8 kleine Gugl) 


500 g Magerquark

2 Eier

1 Biozitrone

80 Gramm brauner Zucker

60 Gramm Butter

Mark einer Vanilleschote

3 gehäufte Esslöffel Mehl

1,5 Esslöffel Backpulver

Den Quark mit flüssiger Butter, Zitronenabrieb, Saft der halben Zitrone, den Eigelben und dem Zucker zu einer glatten Masse rühren. Geschmolzene Butter unterrühren, dazu das Vanillemark und Backpulver geben - dann das Mehl einsieben und die Masse mit steif geschlagenen Eiweiss lockig aufschlagen.

Bei 180 Grad für 20 Minuten damit in den Backofen und nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäuben.


Gut, es ist nicht wie Omas kühler, sahnig-fester Käsekuchen - das ist klar! Aber der Vorteil ist, nach dem Genuss passt man wirklich noch in jede Kittelschürze ;-) Außer man verputzt alle 8 Guglhüpfchen auf einmal!

Eine Woche voller kleiner wunderbarer Käsekuchen-Momente wünsch ich Euch!



Danke Clara - für die wunderbaren Käsekuchen-Inspirationen!

Nun - man fragt sich - wer soll die da alle essen ...

Ich würde sagen, ich wüsste da wen ... ;-)


Sonntags-Sauerbraten

23.02.2014 20:20

Ich gebs ja zu - manchmal bin ich etwas aus der Art geschlagen - nein, nicht weil ich dem Blumenkohl einen Hut aufsetze um aus Selbigen schnell noch mal ein Sonntagsessen zu zaubern ... Nein, sondern beim Sauerbraten. Ich gebe es zu, der fixt mich O - in Worten: Null an. Und während Andere gierigst auf Weihnachten lauern, um ihn traditionsgemäß  serviert zu bekommen,  bin ich nur  froh, dass ich ihm familiär entronnen bin. Das Gleiche gilt übrigens für Kartoffelsalat. Nein, ich mag euch nicht - nicht rechtsrheinisch, nicht linksrheinisch oder aber unterrheinisch - ich würde sagen: Ich find euch unterirdisch. Und selbst in diesem Fall würd ich noch jedem Maulwurf zur Flucht verhelfen - nur damit er ihm auch entweichen kann. So - das musste mal gesagt werden. Wahrscheinlich werde ich nun morgen des Ruhrgebiets verwiesen ... Na ja - bis zum Münsterland habs ich ja nicht weit - da könnt ich zur Not zu Fuss hin - würd ich nicht noch immer humpeln.

Tja, und was kam dann heute auf den Tisch? Klar, ein Sauerbraten - das klingt doch jetzt logisch ... Mmmhm, wie es dazu kam?

Am Donnerstag lief mir ein Stückchen feinstes Lembecker Landschwein-Filet (ca. 400-500 Gramm) zu - aber ich hatte einfach nicht die geringste Lust zu kochen. Soll es ja auch geben. Und so kam das Filet einfach in ein Bad aus

300 ml Portwein

100 ml weissen Balsamico

1 Zweig Rosmarin

1 Zweig Estragon

dazu 3 Schalotten

3 getrocknete Aprikosen

6 getrocknete Datteln

und dann rieb ich es noch mit scharfen Paprikapulver ein - bevor es 2 Tage in den Kühlschrank verschwand.

Weil heute Sonntag ist - gab es noch ein ganz schlichtes aber leckeres Two in One - Gemüse dazu:

Kohlrabi-Flan mit Kartoffeln und Blumenkohlstreussel


Die Kohlrabe hatte irgendwie Ausmaße wie nach einem Reaktor-Unfall - obwohl sie vom Bäuerlein umme Ecke war - deshalb wanderte sie zusammen mit 3 Kartoffeln in meinen Dampfgarer: Nur das Deckelchen ab und dann für ein Stündchen bei 100 Grad rein dort. Kartöffelchen etwas später dazu und alles alles schön stampfbereit war - habe ich das Innere der Kohlrabe ausgehöhlt, mit den Kartoffeln zu einer cremigen Masse geschlagen und mit Salz, Muskatnuss und ca. 60 ml Sahne abgeschmeckt.

Parallel habe ich mir eine kleine Kräuterbutter angemacht und in dieser den Blumenkohl geröstet - dazu noch hauchfein geriebene Semmelbrösel und das für wenige Minütchen in der Pfanne nur ganz knackig anbraten. Abschmecken mit Muskatnuss -das find ich übrigens richtig köstlich. Und verleiht so dem Stampf ein bisschen Biss, Frische und Knackigkeit.

Das Schweinefilet hab ich noch flott mit Dijon-Senf rechts und links angestrichen, gesalzen- dort scharf von allen Seiten angebraten und dann auch noch ein knappes halbes Stündchen mit ihm in den Dampfgarer (100 Grad). In der gleichen Pfanne noch schnell den Sauerbratenjus einreduzieren lassen - dort auch noch 2 gute Löffelchen Dijon-Senf hinzu. Voila - nach 15 Minuten war unter Zugabe von ein paar Schlucken Port noch ein leckeres fruchtig-mild-saures Sösschen gezaubert. Und dann schnell mit allem auf den Sonntagstisch um genau 2 hungrige Mäulchen glücklich zu machen.

Einfach und ganz fixe Küche. Wie bei Mutti. Nur eben ein bisschen anders.

Ich wünsche eine wohlschmeckende Woche!




Alles Käse ... Sahne!

16.02.2014 11:09

So liebes 2014:

Wir beide reden jetzt mal ein ernstes Wörtchen miteinander! Denn SO war das alles nicht gedacht - zumindest diese Woche war ja wohl mal ein Totalausfall. Montag droht mir der Knie-Doktor eine Operation an - und Donnerstag erzählt mir die Knie-Doktorin von einer Spritzenkarriere, dass ich denke: Puh, ich bin jetzt 42 - um die alle abzukriegen, muss Du mindestens 192 Jahre alt werden. Statt Herzchen am Telefon  nebenbei zu malen - sprech ich am Valentinstag geschlagene 2 Stunden mit einem Sprachsystem vom Finanzamt. Und dann steh ich abends statt munter plaudernd in meiner Küche um nette Gäste zu bekochen - vor meiner Treppe und find deren 13 Stufen ungefähr so - wie mal eben zwischen 12 und 13 Uhr den Mount Everest zu besteigen. Und das in Turnschuhen nicht in Pumps. Das ist ja eigentlich das allergrößte Drama von allem. Kann ja nur besser werden, dieser ganze Käse - machen wir eben Käse-Sahne draus. Und dann, 2014 -  trinken wir Beide mal ein ordentliches Schlückchen aus der Pulle -selbstgebrautes Apfelschnäpschen nämlich - spülen damit den ganzen Sums runter und essen dann ein Stücks'chen Torte zusammen - in dem ganz viiiiiiiiiiiel Gelantine drin ist - das ist ja gut für graubejogginghoste gelenkschmierarme Knie - und dann - machen wir einfach alles besser zusammen. Schließlich muss ja einer hier im Haushalt die vielen Schuhe auftragen - sie eignen sich doch nur ziemlich bedingt für andere Zwecke!

Aber jetzt wird erst einmal Käse-Sahne-Torte gemacht. Mit beschwipsten Äpfelchen drin. Und Mürbteig-Boden. Denn der schmeckt so tröstlich nach Plätzchen. Das ist wie Pflaster drauf machen. Find ich jedenfalls. Aber jetzt verarzte ich Euch erst einmal mit dem Rezept.




Käse-Sahne-Torte mit beschwipster Apfelfüllung (22 Zentimeter Form)

Teig

150 g Mehl

100 g Butter

70 g Zucker

1 Eigelb

Vanillemark

Salz

Das alles zu einem Mürbteig formen und für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen und danach 2 flache Böden ausrollen und diese bei 180 Grad Ober- und Unterhitze für 10 Minuten backen.


Belag

200 ml Milch

200 g Zucker

abgeriebene Orangenschale

4 Eigelb

8 Blatt Gelantine

400 ml Sahne

500 g Magerquark

Die Milch mit Ei und Zucker sanft aufwallen lassen, dort die in Wasser aufgelöste Gelantine hineingeben. Etwas abkühlen lassen und dann Quark und steif aufgeschlagene Sahne hinzugeben. Orangenabrieb hinzufügen und alles sanft miteinander vermengen.

Einen ausgekühlten Mürbteigboden in eine 22 cm Springform mit hohem Rand geben. Dann habe ich meine köstlichen seit Herbst eingelegten Schnapsäpfelchen mit selbstgemachter Apfelmarmelade aufgekocht und diese im abgekühlten Zustand auf den Mürbteigboden gegeben. Ersatzweise könnte man eingedickte Sauerkirschen, Mandarinen oder eben jegliches Obst was das Herz begehrt nehmen. Oder es einfach weglassen - dann ists eben eine pure Käse-Sahne-Freude.

Dann die Käse-Sahne-Masse einfüllen - und am Besten über Nacht in den Kühlschrank stellen und fest werden lassen. Gut 4 Stunden muss das Ganze kühlen - bis eine Schnittfestigkeit da ist.

Dann noch mit Puderzucker karamelisierte Mandelblätter draufstreuen - und genießen!


Und wer es sich ganz gut gehen lassen möchte - der nimmt noch ein kleines Gläschen selbstgemachten Apfelschnaps dazu. Und spült Ärger, Kummer, Sorgen und Nöte einfach runter. Auch wenn mein Schnäpschen gerne mal "mit in Whiskey eingelegten Schenkeln" verwechselt wird - ich kann so ein Sonntagslikörchen nur empfehlen. Und meine Ernte vom eigenen Apfelbäumchen begleitet mich nun schon über viele Wochen - und jetzt kann ich es kaum abwarten mit den weltbesten Eltern  das Käse-Sahne-Ding zu verputzen - die haben sich nämlich angekündigt - um sich zu überzeugen, dass ihr Kind noch lebt. Machts doch - zwar humpelnd und  leicht beschickert - aber schon wieder in feinster Sonntagslaune!

Einen schönen freien Tag - mit leckerem Sonntagskuchen!



KohlPott

09.02.2014 14:41

 

 

Obwohl heute Sonntag ist - gibts mal Eintopf. Und damit auch einen Topf voller kleiner Ruhrgebietsgeschichten: Anfang der Woche ging ich mal wieder für meinen richtigen Beruf meiner Lieblingsbeschäftigung nach: Durch Schrömmel-Caritas-Läden stöbern und gucken ob ich nicht des Hotzenplotzs Großmutters Kaffeemühle (also eigentlich ist die Großmutter ja von Seppel und Kasperle) entdeckte. Tat ich leider nicht. Dafür einen ziemlich betagten Emaille-Durchschlag, Spitzenborde und selbstgehäkelte Topflappen und ich war auch über diese  Beute glücklich. Denn jedes Mal wenn ich dort für fast gar kein Geld irgendwas vor der Sperrmüll-Tristesse befreie, freu ich mich - irgendwie. Denn obwohl ich fast gar keine Möbel aus meiner Vergangenheit besitze und vor einem halben Jahr mein Leben mal neu angemalt hab, hab ich ein Herz für olle Dinge mit Geschichte. Neeee, nicht irgendwas - nein, ich seh quasi meine Oma vor mir, wie sie Spitzendeckchen häkelte und Opa - Verzeihung Oppa paffte sich dazu eine Selbstgedrehte und schaute zu. Mittags klappten sie ihre Allround-Künstler-Sessel in die perfekte Schlafpositon, stopften sie mit zig Kissen aus, die Kleinsten von ihnen hießen übrigens liebevoll "Fritzchen" und dann ratzten sie gemeinsam ne Runde. Süß. Absolut. Genauso wie die Betriebsanleitungen, die mir meine Oma für meinen Opa schrieb, wenn sie im Krankenhaus war: "Bitte die Mon Cherie verstecken, der Alte is so schrecklich verschnuckert und er darf nicht so viel Süßes, das bekommt ihm nicht!" Süßes bekommt mir im Moment grad auch nicht - denn jedes Kochen oder Backen, was länger als 10 Minuten dauert, überfordert mich. Denn ich hab Knie. Und als ich also überlegte wie ich trotz ausgeprägter Humpelritis noch irgendwas für den Blog "zaubern" könnte - schaute auf meine Küchenwand und entdeckte da netterweise von Fritz Eckenga meine heutige Rezeptidee.

Fritz Eckenga, ist mein absoluter Lieblings-Dortmunder - und neben den Romberg-Park-Eichhörnchen, dem nächtlichen Blick aufs U und dem vom Florianturm, der Pasta und dem Risotto von DeLuca am Rheinlanddamm und dem Rosengarten im Westfalenpark ein richtig tolles Stück Dortmund. Und ich finde, wenn das eine gebürtige Gelsenkirchenerin (Mama, das mit dem Horst, das verzeih ich Dir nie!) sagt, die dort 5 Jahre im Exil war, dann darf man  ihr das eigentlich glauben. Aber jetzt zum Wirsing. Oder zum Eckenga. Denn im Gegensatz zu den Romberg-Park Eichhörnchen gibt er sogar Gastspiele in Gelsenkirchen und das obwohl sein Nummernschild am Auto eindeutige Gesinnungstreue verrät.

Als ich so über ein Wirsings-Eintopf-Rezept grübelte fiel mir ein, dass meine Oma nie in ihrem Leben das Meer gesehen hat - und erstaunlicherweise es auch gar nicht vermisste - für mich völlig unverständlich. Und so kam es dann wohl auch, dass mein Kohl-Pott ganz schön viel Italo-Feeling hat - was aber genauso zum Ruhrgebiet gehört wie die Wolle zum Petry.


 

Kohl-Pott

1,2 kg Wirsing-Herz (sprich alle grünen, herb-groben Blätter um den Kopf entfernen)

400 Gramm gemischtes Hack 

2 Esslöffel gutes Olivenöl

3 Esslöffel Tomatenmark

500 ml passierte Tomaten

400 ml Rinderfond

400 ml Roséwein

4 feingeschnittene Schalotten

7 gewürfelte Kartöffelchen

2 Zweige Oregano  (fein gehackt)

2 Zweige Rosmarin (fein gehackt)

Salz

Muskatnussabrieb

Pfeffer

Den Wirsing halbieren, vierteln und dann in kleine, aber noch grobe Scheibchen raspeln. Diese quasi löffelgerecht noch mal kreuz-und querschneiden. Hackfleisch mit Tomatenmark und Schalotten gut anrösten, dann Oregano und Rosmarin dazu - und mit Wein und Fond ablöschen. Dazu den grobgeraspelten Wirsing und die gewürfelten Kartöffelchen geben und dann mit den passierten Tomaten auffüllen. Dann nach Geschmack würzen - nur noch wenig salzen. Und dann für gut ein Stündchen leicht simmern lassen.

Und dann schmecken lassen. Und an Opa denken. Und Oma. Die ging im Gegensatz zu ihrer Enkelin übrigens äußerst gerne zum Doktor - Tja, Omma - die Pünktchenkleider-Leidenschaft hab ich vielleicht von Dir geerbt und meine Büdchenfrau würd mir sofort auch Dein Faible für Lakritzschnecken attestieren - aber das mit dem Doktor, das werd ich nie verstehen. Und auch nicht, warum man nicht an einem Tag joggen, schwimmen und Yoga machen kann - und danach nur noch humpeln kann - sonst hätte ich es ja anders gemacht. Vielleicht ;-).

In diesem Sinn - viel Gesundheit und Appetit, Ihr Lieben!

PS: und spätestens seit Opa Theo und Oma Theodora weiß ich eins: Wahre Liebe ist, wenn man ein Kissen für die Fensterbank genäht bekommt, damit man die Nachbarinnen freundlich begrüßen kann. Da sag noch mal einer - im Ruhrgebiet wäre es niemals romantisch zugegangen!
 


 



 


 

Blaue Stunde

03.02.2014 01:09

 

Heute hab ich mal blau gemacht. So - den ganzen Tag. Nur für mich. Statt Sonntagsschwimmen gab es eine Runde blauer See-Spaziergang. Mit vom rechten Weg abkommen. Hätte ich einen Hund, er wäre restlos genervt von mir. Statt das ich rufend zurück komandiere, würde er am Wegesrand stehen und wütend bellen: Jetzt schleppt sie schon wieder Äste, Moos und Rinde an.


Aber ganz ehrlich, Mooskugeln muss man doch einfach auf dem Nachmittagstisch liegen haben, oder nicht? Ich find sie einfach nur hübsch. Und auch die sind schneller gezaubert als Ruburak seinen Mantel aus der Reinigung abholt ...

Und ich mag sogar, wenn Deko noch ein bisschen nach Wald riecht. Gut, Käfer brauch ich keine- soweit geht dann der botanische Gaul nicht mit mir durch. Aber man kann das Moos auch einfach ein-zwei Tage trocknen lassen bevor man es verarbeitet. Dann ist auch wirklich jeder Käfer längst über alle Berge.


 

Die ersten  Perlhyazinthen muss ich einfach immer zelebrieren. Zur Feier des Tages kommt dann immer mein schönstes Geschirr auf den Tisch. Und ich mach nette Musik an. Diesmals "2Raumwohnung - Bleib doch bis es schneit". Das mag ich sehr - weil es so "schön" melancholisch ist - und nicht so ein olles Liebes-Song- Winterlied. Tja, ganz schön kitschig-glücklicher Tag heute. Darf man aber auch haben-wenn man sich so in Strickjacke auf der Terrasse fragt: Tjo, wo bleibt er eigentlich - der Winter?  Aber ganz ehrlich, der stahlblaue Himmel heute, den mocht ich schon ziemlich doll.

Und nun kommts - das Rezept des Tages. Es ist heute wieder so einfach, dass man es eigentlich nicht posten dürfe. Gerade deshalb mach ich das aber besonders gerne. Da alle grad wie verrückt im Guglhupf und Napfkuchen-Modus sind - polier ich nochmal schnell meine Madeleines-Formen und dann gehts auch schon los.


 

Madeleines

 (ca. 30 Stück)

60 g Mandeln

20 g Honig

60 g Meersalz-Butter

70 g Puderzucker

60 g Mehl

ein Schüsschen Likör

3 Eier - davon 3 Eiklar und 2 Eidotter

Vanille-Schote

1,5 TL Backpulver

Die Mandeln mit 20g Honig leicht ankaramelisieren. Dann in der Küchenmaschine zu feinem Mandelmehl verarbeiten. Eier aufschlagen und das Eiweiss von 3 Eier sehr steif schlagen. Die Butter in der Pfanne leicht bräunen. Und dann alle Zutaten (bis auf den Eischnee)  sanft miteinander vermengen - am Besten Zucker und Mehl einsieben. Zum Schluss den Eischnee hinzugeben und dann portionsweise in die Madeleine-Form füllen. Ich nehme genau einen Esslöffel für ein Madeleine. Im vorgeheizten Herd bei 160 Grad Umluft für ca. 10-12 Minuten backen bis sie honigbraun sind. Ich benutze übrigens zeitgleich drei Silikonformen bei angegebener Teigmenge.  In diesen brauch nicht gefettet werden und nach etwas abkühlen, lassen sie sich ganz leicht aus der Form lösen.

Dann mit etwas Puderzucker bestäuben und weiter Altes neu entdecken ...

Omas Zuckertopf zum Beispiel ... Oder Songs oder Schuhe. Nur bei Jungs - da empfehle ich doch eher neue Wege einzuschlagen. Wobei - auf meine Ratschläge ist da eher kein Verlass. Aber zu Blumenfragen, da dürft ihr mich gernstens kontaktieren.


 


Einen schönen Abend wünsche ich. Ich mach den genauso weiter wie schon den ganzen Tag. Ziemlich blau. Aber auch ziemlich schön - so ein Wintertag, der keiner ist. Und an dem man überlegt, was wäre, wenn jetzt Schnee liegen würde ...



 


 

 


 

Prinzessin Leias Schnecken in Zimt und Zucker

27.01.2014 11:23

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten fremden Galaxie:

Sprich gestern gegen 12 Uhr im westfälischen Dorsten wurden die Ärmel aufgekrempelt und im R2D2-Tempo flugs sich der dunklen Macht gestellt. Denn schokoladig dunkle Zimtschnecken lautete der Auftrag der Stunde und ganz in Meister Yoda Manier "Immer zwei es sind" galts feinste Prinzessin Leia Gedächtnisschnecken zu kredenzen.

Falls sich die geneigte Leserin jetzt hier die Augen reibt und sagt, jetzt spinnt sie ganz, dann muss ich mal eben etwas einwerfen: Pssst, Mädels - es gibt hier Jungs, die mitlesen. Also - so Richtige, die Bier trinken und mit den Augen rollen, wenn sie erfahren, dass bei mir Garderobenhaken mit der Heissklebepistole an die Wand gemacht werden und nicht gebohrt. Und um die muss ich mich heute dann kümmern. Denn ich weiß von mindestens 7! Und die will ich doch nicht vergraulen. Also Jungs, seid tapfer und haut bloss nicht ab, wir brauchen Euch ...  wenn vielleicht auch nicht um Garderobenhaken an die Wand zu machen.

Bevor ich zum eigentlichen Rezept komme, gibts noch sozusagen eine kleine Buchvorstellung für Frauen, die ihre Männer glücklich backen und kochen wollen: Das Star Wars Kochbuch. Ehrlich gesagt, unterscheidet es sich in meinem Augen nicht von Backbüchern der Art "Wir kochen heute mit der Maus und dem Elefanten" - mehr als Fertigzeugs in lustige Form bringen - ist es dann auch nicht. Da würd ich das Geld lieber in eine ordentliche Darth Vader Backform  oder noch besser in ein pinkes Leucht-Laserschwer investieren. Da schindet man im besten Fall erheblich mehr Eindruck mit.

kinderbutt-de.erwinmueller.com/shop/artikel-DE-de-KB/Essen-Trinken/Fuettern/Koch-Backzubehoer/Backform-Star-Wars-60203-89739-229614.htm?wmn=SF81203

Aber jetzt halte ich es wie Han Solo, der sich wohl auch sagte: Ran an die Schnecke!

 

Für ca. 12 Doppelschnecken

Teig

60 g Butter

300 ml Milch

1 Päckchen frische Hefe

1 Ei

120g Puderzucker

70 g Backkakao

Prise Salz

1 Päckchen Schokoladenpudding

 

Füllung

120 g Nüsse nach Wahl / ich mischte Cashew mit Erdnüssen

60 g Butter

3 EL Honig

3 TL Zimt

 

Topping

40 g Puderzucker

200 g Creme fraiche 30%

60 g Butter

Milch mit 60 g Butter und einem Teelöffel Puderzucker und dem Salz leicht erwärmen, dann dort die Hefe auflösen. Dann den restlichen Puderzucker zugeben und mit Puddingpulver und Ei eine glatte Masse rühren. Jetzt den Kakao hinzugeben glattrühren - und dann nach und nach das Mehl einsieben. Dann alles zu einem glatten, nicht zu klebrigen Teig kneten. Eine Kugel formen und diese gut eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.


In der Zwischenzeit Nüsse mit Honig karamelisieren. Abkühlen lassen und hacken.  Das mache ich in der Küchenmaschine. Dann den Zimt dazugeben und weiche Butter.

Dann den Teig zu einem Rechteck ausrollen, mit der Fülle bestreichen und zu einer Rolle formen. Den Teig von der längeren Seite her aufrollen, den Rand andrücken und mit einem sehr scharfen Messer etwa 2 cm große Scheiben schneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech,  jeweils 2 Scheiben eng zusammenfügen und abgedeckt das Ganze noch einmal mindestens für eine Stunde gehen lassen. Dann wird das Backblech für 12 Minuten in einen 190 Grad (Umluft 170 Grad) vorgheizten Herd gegeben. Das angerührte Topping auf die Schnecken geben und  weitere 17 Minuten im Ofen backen.

Und dann sich zusammen aufs Sofa setzen und sich feierlich mit jemand eine köstliche Episode gönnen und dazu die Zimtschnecke mit nem Waldmeister Yoda-Soda. Oder aber sich mit ner ganzen Schnecke darüber hinweg trösten, dass der Herzens-Han Solo einfach mit nem X-Wing-Fighter davon gebraust ist.

Oder einfach ganz entspannt reinbeissen - und denken, 42 werden - schmeckt gar nich so schlecht. Sprachs - und wünschte Euch eine wunderbare Woche!

 Clara von Tastesheriff danke ich für die hübsche Idee! www.tastesheriff.com/ich-backs-mir-zimtschnecken/

 

Buddha, Baguette und Ballkleider

24.01.2014 11:17

Wenn sich ein Heidenkind mit Buddha beschäftigt kann ja eigentich nix Gutes dabei rauskommen. Wobei ich finde, sooooo schlecht ists dann jetzt auch nicht geworden. Aber der Reihe nach: Denn heute kommt nicht nur frisches Baguette auf den Tisch - sondern auch eine neue Tischdekoration. Beides nach dem Prinzip, einfacher gehts nimmer und kostet sozusagen fast nix. Genau genommen nicht mal Zeit. 

Dann fang ich mal mit dem Baguette an. Das will mir einfach nicht gelingen - und ehrlich gesagt, waren sämtliche Versuche bisher so, dass ich das Ergebnis nicht einmal den heimischen Ackergäulen anbieten wollte. Wobei ich da wahrscheinlich auch schon einen gewissen Anspruch stelle, denn ich bete Weissbrot quasi an. Foccaica, Pain au Parisienne und Rosinenstuten - köstlich.  Würd ich mich in einen Low-Carbler oder Paleomann verlieben - wir müssten sofort getrennt Wege gehen. 

Jetzt wird sich aber nicht verliebt sondern Dinkelbaguette gebacken:

Das ist so einfach, dass es schon fast peinlich ist, dafür aber einfach lecker!

 

Dinkelbaguette

 

Zutaten

500 g Dinkelmehl Typ 630 

300 g eiskaltes Wasser

2 TL Trockenhefe

1 TL feines Meersalz

1 Prise Zucker

Olivenöl

Rosmarin, wenn man möchte

 

Die Hefe mit Zucker, Salz und Wasser anrühren - dann zum Mehl geben und alles in einer Schüssel vermengen. Eine Teigkugel formen und alles zusammen in eine mit Mehl betäubte Schüssel geben und für mindestens 12 Stunden abgedeckt in den Kühlschrank stellen.Dann den Backofen auf 240 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen. Drei Baguettestangen formen, zart mit Olivenöl einstreichen, kräutern und aufs bemehlte Backpapierblech auf mittlerer Schiene in den Ofen geben und 18 Minuten backen. Auf den Boden des Backofens stelle ich 2 Schälchen mit Wasser. Die Temperatur sofort bei Backbeginn auf 220 Grad drosseln.

Und dann ists auch schon fertig.

 

 

So, das Erste steht nun auf dem Tisch - doch das war heute noch lange nicht alles. Öhm - nee oooohm, jetzt kommt er ins Spiel: Buddha. Mit ihm wollt ich mich schon immer mal näher beschäftigen. Hab ich dann auch getan ...

 

Genauso wie mit Bändern, Perlchen, Federn, alten Ohrringen, Draht und ein bisschen Tüll. Und nun gibts grad ziemlich viel Buddha in meinem Leben. Und zwar genauso wie es es mag: Einfach mal eben so aus nem alten Trödelbuch was ausgeschnitten, dann was zusammengekramt, an Äste aus dem Wald aufgehangen und in einer guten halben Stunde hatte ich genau das, was ich wollte: Eine hübsche unaufwendige Tischdekoration.

Und nebenbei entwarf ich mal eben meine höchst eigene Frühjahrskollektion.

Klar, hat das was von Puppenstube ... Nur wer will die denn großen Mädchen einfach so verbieten?

 


Beim kleinen Waldspaziergang gabs dann noch einen großen Strauß kahler Zweige, aus Silberdraht einfach ein paar Drahtbügelchen formen, Kleidchen drauf und zusammen mit ein paar Eifeltürmchen verhübscht das Ganze jetzt meinen Tisch.

Anleitung für die Eifeltürmchen

www.jetztmalen.de/img/modellbogen-eiffelturm-b3421.jpg

 

 

Und beim nächsten Mal, da mach ich endlich auch mal was für Jungs ... Möge die Macht mit Euch sein!

Für die Einen, die von Buddha, für den Nächsten, die von George Lucas!

Und nicht zuvergessen, für Mädchen - die von Karl ... - da sag ich nur: Ab mit Euch ab dem 15. Februar ins Folkwang Museum nach Essen .www.museum-folkwang.de/de/ausstellungen/ausblick/karl-lagerfeld.html

Schönes Wochenende

 

 

Cantina Orangina

19.01.2014 10:29

Es gibt sie ja diese Sätze, in unvergesslich. Vom Kaliber  "Du duftest wie an unserem ersten Abend" - tjo, auf ewig ins Hirn gebrannt und da gehen sie auch nie wieder raus. Schön. Einfach. Aber leider gibt es diese Sätze ja auch in anders rum "Du bist eine tolle Frau, wollen wir nicht einfach Freunde bleiben?" - Puh, um den bin ich ja GottseiDank immer rumgekommen, dafür hab ich 'nen Anderen, der sich in mein Hirn gebrannt hat - also einen Satz - nicht einen Sprücheklopfer.

 

 

Und dann hab ich ihn auch noch schwarz auf weiß - "Sie neigt dazu Buchstaben oder Wörter auszulassen oder der Buchstaben zu vertauschen." Öhm ja. Also - ganz kuriert davon, bin ich wohl noch immer nicht, denn regelmäßig jaule ich beim Lesen meiner Texte auf, weil mich wieder das I-Männchen-Syndrom erwischt hat. Und so kommts auch, dass auf der ersten Cantina Valentina Speisekarte der Aperitif irgendwie ein "i" zuviel  abbekommen hat.

 Perfekt ist langweilig - sagte die Besonnere der beiden Valentinas - und jetzt bügel ich dieses Missgeschick einfach mit einem Aperitif aus! Sozusagen mit der charmanteren Version von "schön saufen".  Darauf erst einmal einen Drink.

Hier kommt er auch schon:

Blutorangenlikör 

 

1 Liter frischgepresster Blutorangesaft

500 ml frischgepresster Orangensaft

Abrieb von 8 Bio-Orangen (kein Weißes darf enthalten sein, das machts bitter!

0,7 Liter weißer Rum

200 Gramm brauner Zucker

200 Gramm weißer Zucker

ausgekratztes Mark von 2 Vanilleschoten

Ab damit in ein großes Glas und 4 Wochen ziehen lassen. Danach durch ein Sieb oder sauberers Küchentuch passieren und eiskalt servieren. Oder mit Cremant, Champagner oder Prosecco aufgiessen. Und sich dabei wie in Valencia, Sevilla oder Neapel fühlen.

 

 

 

 

Auf einem Bein kann man bekanntlich nicht stehen und da ich hier gerade so schön im orangen Modus bin, gibts noch ein kleines Rezept, das die Idee der ersten Cantina-Karte "Herzhaftes mit Süßem" zu kombinieren perfekt aufgreift:

 


Orangen-Schalotten-Chutney mit Sharonfrüchten

4 Orangen

5 Schalotten

Abrieb von 2 Bio-Orangen

2 Sahronfrüchte

40 Gramm Honig

5 Esslöffel weißer Balsamicoessig

2 Esslöffel gutes Olivenöl

frische mittelscharfe Peperoni nach Geschmack

Currymischung nach eigenem Geschmack

Kurkuma

Safranfäden

Meeressalz

Schalotten mit Curry-Gewürzmischung, Kurkuma, Safran und Salz  in 2 Esslöffel Öl anbraten mit weißem Balsamico ablöschen und Orangenabrieb, gehackte filetierten Orangenfilets und ebenfalls gehackte Sharonfrüchten zugeben - mit Honig abschmecken, feinstens geschnittene Peperoni nach Geschmack hinzu und sanft 3-5 Minuten aufköcheln lassen. Dann in Schraubgläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Da hält es sich mehrere Wochen und passt gut zu Fisch, Geflügel, Gegrilltem und Reisgerichten. 

 

 

 

Und jetzt ab in die Sonne mit mir, ein bisschen Valencia ist schließlich überall! Genießt den Winter, der keiner ist!

 

Hochzeitssuppe in der "Märchenküche"

13.01.2014 19:21

Am gestrigen Sonntag las ich mit dem allergrößten Vergnügen wieder mal in einem meiner absoluten Lieblingsbücher:  "Prinzessinnen" von Philippe Lechermeier.  www.philippelechermeier.fr/

 

 

Spätestens seit "3 Nüsse für Aschenbrödel" und der Südseekönigstochter Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstocher Langstrumpf wissen wir ja, dass man als Prinzessin jetzt auch nicht den ganzen Tag auf dem Stuhl sitzen und Monograme in Batistspitzenkanten sticken muss. Im Gegenteil, wenn man in Monaco wohnt, darf man sogar alles küssen, was nur ansatzweise grün hinter den Ohren ist. Was aber so richtige Prinzessinen ausmacht, erfährt man in diesem Basisgrundlagen-Regelwerk für große Mädchen.

Na ja  - ich komm vom Thema ab und knüpfe gleichzeitg ans letzte Blogthema an ... Dem Hochzeiten!

Gestern las ich ein gutes Stündchen später bei Julia von "Kochliebe" kochliebe.blogspot.de/ und von ihrer netten Idee einer Märchenküche.
Gedacht und auch schon mitgemacht: 

 Heute back ich, morgen brau ich - stimmt sogar - aber davon mehr in meinem nächsten Blogthema - nur jetzt wollt ich nicht auch noch mit der klassischen Schneewittchen-Torte im Märchenwald vorsprechen und so überlegte ich kurz, was eigentlich bei den Grimms so alle Prinzessinnen verbindet: Na, klar - am Ende müssen - äh... vermählen sie sich glückseelig lächlend mit dem Prinzen!

Und so lags nah, was auf die Märchentafel gehört: Neben den zertanzten Schuhen - eine ordentliche Hochzeitssuppe.

Voilà - hier ist sie. Natürlich in der Prinzessinnenversion:

 

 

ca. 500 g mageres Suppenfleisch - aber auch einem Stück Fett (auch wenn es Prinzessinen zumeist davor graut)

1 Markknochen

ca. 200 g Lauch - in Prinzessinnenfingerdünn klein gesäbelt

ca. 200 g Blumenkohlröschen

ein gutes Stückchen Knollensellerie - hauchfein geschnibbelt

5 Fingermöhrchen oder 3 große Pferdemöhren

einen Viertel Fingerhut Salz und etwas Petersilie

 

 

Das kommt alles in einen Topf mit gut 1,5 Liter kaltem Wasser und dann wirds ganz zart simmernd 3 Stunden mit Deckel zu gekocht.

Und wenn einem in der Zwischenzeit langweilig ist, dann macht man Ravioli- oder Maultaschenteig ...

Bei mir war es der Letztere, für den nahm ich:

150 g Mehl

1 Ei

2 Prinzessinnen-Schlückchen Wasser

1 goldenen Esslöffel voll Olivenöl

1 halben Fingerhut Salz

und dann wird geknetet und gerollt - nee, ganz ehrlich: Wenn man keine Nudelmaschine hat, dann würde ich nur eins tun: Frische Nudelteigplatten kaufen. Wenn man einen chicen Prinzessinen-Ballkleid-Ausstecher hat, dann sticht man das 2 Mal aus - natürlich kann man auch Sterne oder Herzen oder was auch immer nehmen. Nur Reh-Ausstecher, die würd ich nicht empfehlen.

 

 

So, und wenn das Süppchen fertig ist, dann trennt man Fleisch, Suppengemüse und Brühe voneinander  - und nun wird die Ravioli oder Maultasche gefüllt: Mit dem Suppengemüse, dass wird vorher allerdings noch mit Muskat und Salz abgeschmeckt. Dann die Ränder mit Eigelb bestreichen, fest drücken und dann wandern die Ravioli noch für ca. 7 -9 Minuten leicht simmernd in den Topf mit Brühe. Und dann wird angerichtet. Und der Prinz geküsst.

 

 

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen sie noch zusammen im Seniorenheim bis zum Ende ihrer Tage ein "Westfälisches Hochzeitssüppchen" -  Bon Appetit, ihr großen und kleinen Prinzessinnen.

 

 

Und ich geh jetzt mal fix die Schlossküche aufräumen ...

 

 

Welt im Glück - Flitterwochen mit Festtagfotografien

11.01.2014 16:41

Da ist die Welt noch gestern noch grau und heute wird sie auf einmal in allerfeinstes Meeresblau getaucht!

Heute musste ich so gegen 12 Uhr mal heftiger jubeln! Denn "unsere" Flitterwochen wurden veröffentlicht! Öhm - na ja - ganz so ists nicht. Auch wenn es märchenhafte Bilder sind, die Geschichte hinter der Kamera ist eine Andere: Nein, nicht nur die eines glücklichen Paares, das noch ein wenig den Alltag wegflittert ... sondern:

Irgendwann im Frühsommer war es, da fragte meine Freundin

Katja Scherle von Festtagsfotografien

www.festtagsfotografien.de

 

ob ich nicht ihre Assistentin für ein Flitterwochen-Shooting auf Mallorca sein wolle. Das begeisterte Nicken von mir war wahrscheinlich fast so strahlend wie das einer Braut beim Jasagen und hatte die weitreichende Folge, dass ich Anfang September im Flugzeug zum X-ten Tripp nach Malle sass. Nur diesmal als Fahrerin, Kameraschlepperin, Schuhverleiherin (denn die Frau Fotografin war mit allem gerüstet, aber nicht mit dem Zweitwichtigsten nach ihren Kameras) und jetzt kommts: Mit der Hoffnung aufs Brautstrauß-Binden.

 

Doch zuerst: Let's have a look:

www.fraeulein-k-sagt-ja.de/foto-video/ein-after-wedding-shoot-am-strand-auf-film-gebannt

 

Und dann: Upps, jetzt ist es verraten, denn ich kann eigentlich viel netter das Leben schön dekorieren, als schön kochen. Ich bin eher S-Kultur (Silke heißt nämlich so eine Valentina im wahren Leben) statt Esskultur - und ich kann, aber auch in wirklich jedem Rezept,  Fünfe gerade sein lassen, nur Blümchen am Wegesrand stehen lassen, da wird es schon schwieriger.

 

 

 Und deshalb verstehe ich meine Cantina übrigens niemals nur als Küche, sondern als Leben, Lachen und Sachen machen - genießen eben.

Und während Brautpaar und Fotografin noch im Flieger sassen, machte ich schon mal die Wegesränder klar und war in der Parkanlage vom Hotel Formentor verschwunden um die Botanik zu inspizieren. Der Markt in Alcudia bot nämlich nix, was in meinen Augen einen echten Mallorca-Strauß ausmacht. Tja, und das war er nun, der "organisierte" Brautstrauß - abgeschnitten mit meiner Nagelschere und mit nem Haargummi fixiert. Und jetzt quatsch ich mal nicht in die wunderschönen Mallorca-Impressionen rein. Seht selbst ...

 

 

 

 

  


Hach, wunderschön, oder? Nun, falls ihr jetzt traurig seid, dass ihr gar nicht mehr in den Genuss solcher Hochzeitsbilder kommen könnt, weil der Herzallerliebste längst geehelicht wurde oder aber schon wieder von dannen ist: Ob Paarshooting, Boudoirfotografie, Babyshooting oder eben Hochzeitsreportagen - Katja reist genauso gerne wie ich - und lässt mit ihrem wunderbaren Bilderauge kleine Fototräume wahr werden.

 
Danke Katja, das waren die schönsten Flitterwochen, die ich je hatte.

 

 

Und ich ...  genieß jetzt noch ein bisschen meine kleinen Blumensträußchen, die Katja vor ein paar Monaten so wundervoll festhielt - eigentlich auch nur mal am Strauch vorbei gezupft- aber im Foto sind sie mir unvergesslich.

Und dann hoffe ich, sie möglichst bald wieder ins Ruhrgebiet zu locken ...






 

Welt ist grau - aber mit Schokolade glasiert

10.01.2014 21:25

Januar. Nun bist Du da. Die besten Freunde werden wir ja nie: statt romantinschen Liebesbriefen hält der Postkasten nüchterne Zahlungsaufforderungen der Versicherungen parat, der Baum rieselt und nimmt dann die letzte Festtagsstimmung mit.

Es windet, es zieht, es regnet und ist eins im wahrsten Sinne: ungemütlich.

Und am Ende des Monats ist er meist da: Der Winter. Warum ich das so genau weiß? Nun, älter muss ich im Januar auch noch werden. 

Welt ist grau 

Auch wenn die Sporttasche längst wieder hervorgekramt ist, die Hose am Besten noch mit Luft anhalten sitzt, mussten sie heute sein:

Die kikieinfachen, klitzekleinen Brezel meiner ehemaligen Arbeitskollegin. Gäbe es die Auszeichnung "Mutter der Kompanie" , sie hätte diesen weihevollen Titel längst am Band, mit Ritterschlag, Amt und Würden verliehen bekommen. Mindestens 1,8737 Kilo gehen alljährlich  auf ihren Zeiger, verwöhnt sie ihre ehemalgen Arbeitskolleginnen mit Mutzen, Brownies, Apfelkrapfen und mit ihnen: den köstlichen Brezel - gerne auch mal in Stutenkerl oder Hasenform - gebacken aus weichen, duftenden Quark-Ölteig. Und heute war Premiere und ich hab sie mal ganz fix nach gebacken: Träumchen sind's, das versprech ich hoch und heilig - auf den grauen Januar.

 

Brezel aus Quark - Ölteig

Zutaten für 6 Portionen:

150 g Quark
6 EL Milch
6 EL Öl
75 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
300 g Mehl
1 Pck. Backpulver



Zunächst Quark, Milch, Öl, Zucker, Vanillezucker, Salz und das Ei verrühren. Dann Mehl und Backpulver vermischen, sieben und die Hälfte davon unter den Quark rühren, den Rest des Mehls unterkneten. Wer mag kann gerne noch ordentlich Orangenabrieb zum Teig geben.
 Den Teig zu Brezeln formen und auf einem gefetteten oder mit Backpapier belegtem Backblech im Ofen backen. E-Herd bei 175 Grad backen. Backzeit ca.15 Minuten.

Und dann noch ca. 80 Gramm feinherbe Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit einem kleinen Holzspatel üppig Schokolade drauf verstrudeln. MMmmhm.

 

 

 

 

Und dann - nach dem ordentlichem Schokoladenbrezel sieht die Welt gleich viel freundlicher aus. Und dann macht man sich die Lieblingsmütze auf, wickelt sich in den Schal und freut sich auf den Wochenendspaziergang - mit ein wenig hellblau am Himmel.

Schönes Wochenende - mit Schokoladenbrezel

 

 

 

 

Mädelsabend: Muhamarra mit Mademoiselle Moustache!

03.01.2014 12:23

Manchmal haben große Mädchen - äh Ruhrgebietsmädchen- das große Verlangen zu sagen: Also, von Jungs hab ich grad mal ein bisschen den Schnäuzer voll! Da sie das charmant tun, mit einem Augenzwinkern und niemals absolut niemals Schnauze sagen würden, denn das würde ja so auch nicht so richtig stimmen, dann ist dies ein Fall für Mademoiselle Moustache! Die schuppste nämlich mal die brave Küchen-Valentina an die Seite und übernahm in der Cantina das Kommando: Sprich: Keine Kalorien zählen und man darf hemmlungslos für ein  bisschen mehr Muhamarra im Leben sorgen:

Mädelsabend -  

mit allem was dazugehört - also - nur keine Jungs!

Nun, natürlich sind auch dann auch irgendwie präsent, die Mr. Bigs, Bergers und die Aidans ... und so zollt man ihnen in Form von etwas Muhamarra am Besten Respekt - und wer erinnert sich nicht gerne an die Szene als Aidan Carrie mit köstlicher Nusspaste in Versuchung führt.
Also gibt man der Versuchung am Besten gleich nach - Mhhhhm Muhamarra - es ist genauso köstlich wie sein Name. Versprochen.  

Und die Mr. Bigs - die, sind in diesem Moment einfach vergessen.

Im Übrigen hat sich in das Rezept ein wunderbarer Fehler eingeschlichen: Charlotte hätte niemals die Schalotten falsch geschrieben. So blieb das einfach im Text drin - immer muss man auch nicht eine strenge Miss York sein.

 

Orient trifft Okzident. So wird es in der Cantina immer sein. Alles Andere wäre viel zu einfältig. Und so liegt es nah, dass zum orientalischen Muhammara eigentlich nur eins passt: eine köstliche Focaccia.

Würde man nach meinem Hausrezept fragen, dann ist es das. Es passt eigentlich immer. Selbst wenn es nicht mehr passt: Also, wenn der Bauch eigentlich schon längst voll ist - oder aber eigentlich das Menüthema ein Anderes ist. - Übrigens nur Typ 550 ist für das Focaccia geeignet - alle Versuche waren eins: nicht wirklich köstlich.

Als kleinen Happs zwischendurch gibts noch ein kleines Cordon Bleu. Das aber in modisch italienisch gewandet. Und nicht als dicker, schwerer Klopps in fett paniert. Sondern eben in der Damenversion:

Und so hoppst das kleine Dingelchen in die Pfanne: Hähnchenbrustfilet kreisrund ausstechen, weil man ja 'nen Mädchen ist. Einmal flott in Parmesan gewälzt, dann rechts und links dazu noch einen ausgestochenen italienischen Schinkenkreis drübergeworfen. Und zum Schluß oben und unten eine gemahlene Pinienkerndecke drauf. Bisschen Salz, etwas Pfeffer und rein ins sanfte Olivenölbad in der Pfanne. Nicht zu heiß braten, damit das Hähnchen nicht zum müden Gockel wird - und dann sofort essen.

 

Käsekuchen, ist der absolute Lieblingskuchen von Valentina. Hier in der  Cheesecake-Variante, die manziem lich eiskalt in kleinen köstlichen Stücken vernaschen sollte. Und als besonderen Clou: Der schokoladige Boden in ziemlich salzig. Einfach - und einfach lecker.

 

 

Und dann ist das kleine Mädelspicknick auch schon vorbei - fast: Beim Resteessen am anderen Morgen - kann man noch in Ruhe überlegen, wer denn nun Aidan kriegt - denn der war dann ja auch irgendwie über! Happy New Year, Ihr Lieben.

Ricciarelli-Reise

01.01.2014 02:46

Während alle Welt von weißen Weihnachten träumt und sich aus lauter Frust mit puderzuckerbestäubten Plätzchen und ordentlich Glühwein darüber hinwegtröstet, plagt mich mal wieder die Reiselust. Das tut sie eigentlich immer, aber wie gerne würd ich grad so ein Stück Ruhrgebietshimmelgrau gegen eine Riesenportion Siena-blauen Himmels eintauschen. 

Damit ist eigentlich schon verraten, wohin die Reise heute kulinarisch geht. Siena hat ganz weit oben im Herzen bei mir ein Eckchen reserviert. Und seit dem Sommer grübel ich über eins: Über das Rezept für die perfekten Ricciarelli die Siena.

Jenen mandeligen Köstlichkeiten, die die Brüder der italienischen Röckröhre Gianni Nannin in ihren Auslagen präsentieren, um müden Touristen gleich wieder das mühsam abgelaufene Hüftgold an Ort und Stelle zurück zu befördern.

Würde man mich fragen, welcher der Tage dieses Jahres in meine persönliche Top-Ten gehöre, würd ich mich sofort an jenen Sonntag erinnern: Ein wunderbarer Vormittagsspaziergang durch die Gassen und anschließend zum kleinen Konditor um die Ecke um ein, zwei oder drei der köstlich zitronig-zarten Mandelköstlichkeiten auf der Pensionterrasse noch aus der Tüte raus zu verspeisen.

 

Sollte jemals Siena das Reiseziel sein, empfehle ich übrigens die Residenz d' epoca Il Casato wärmstens. Fehlenden 5 Sterne Komfort macht sie durch unvergleichlichen Charme wieder wett. Und der Ausblick auf den schwalbenumschwirrten Campanile, wenn man morgens die Fensterläden aufklappt, lässt einen schon denken, warum kann ich nicht auf ewig hier bleiben.

https://www.relaisilcasato.it/ 

Aber zurück zu den Ricciarelli, jenem Weihnachtsgebäck aus Siena, über das ich nun tagelang forschte - um die ideale Mischung herauszubekommen. Und dabei ist's ganz einfach:

 

 

Und dann kann es auch schon losgehen:

Das Mandelmehl in der Pfanne sehr leicht anrösten, es darf eigentlich nicht braun werden, was es aber sehr schnell tut. Dann kurz abkühlen lassen. In der Zwischenzeit 2 Eiweiß sehr fest schlagen, das kommt zu den Mandeln, dazu Abrieb von 3 Zitronen, 3 Esslöffel Honig, das Mark von 2 Vanilleschoten und nach und nach lässt man den Puderzucker einrieseln.

Und wenn keine italienische Mama streng über die Schulter schaut, könnte man noch ein Löffelchen Backpulver hinein geben, dann gehen sie mehr auf. Das muss aber nicht. Und dann wird vermengt und danach eine Schlange gerollt, die gut 5 Zentimeter Durchmesser hat. Davon schneidet man 1-1,5 Zentimeter große Scheiben ab und formt sie zu Rhomben.

 

Danach werden sie zum ersten Mal im Puderzuckerbad gewendet und dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt. Und dann stellt man das Blech kühl für mindestens 7 Stunden abgedeckt fort. Der Backofen wird auf 150 Grad (keine Umluft) aufgeheizt und dann gehen sie für 18 Minuten hinein um dann köstlich duftend aufzugehen.

 

 

Nach dem Auskühlen gibt es noch einmal eine Runde Puderzucker für alle - und dann sollte man eins tun: Sie möglichst schnell verpacken!

 

Am Allerbesten in eine hübsche Dose und sie möglichst schnell verschenken! In einer Dose würde sie übrigens wochenlang halten, aber frisch sind sie einfach am Allerköstlichsten!


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Vor ein paar Wochen unterhielt ich mich mit einer Freundin über Kosenamen und machte eine überraschende Feststellung: Manchmal ist man vielleicht innerlich weniger eisiger als man denkt. Aber jetzt wird hier nicht das Ergebnis vor die Rechung gesetzt, sondern erst einmal die nackten Fakten auf den...

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15.06.2014 06:52
Ich bin ja eine große Verfechter der Theorie, dass es für Dinge, die einen glücklich machen, nur einen guten Termin gibt und der nennt sich "jetzt". Sicher ist Vorfreude ein phänomenales Ding, berauscht, macht Gedankengekicher und - gekicker - und man darf abends im Bett liegen und schöne...

Chéries und Cherries

08.06.2014 19:14
Heute möchte ich Euch zu einem Picknick entführen. Gleich fünf Leidenschaften von mir - hab ich mit im Strohköfferchen: Das Schönste: herrliches Wetter, denn was gibts Schöneres, als wenn einen die Sonne voll fett anlacht. Die Zauberhafteste: Das Fräulein Pfingstrose - in rosa ist sie so...

Schwarz-Weiß Denken

02.06.2014 13:05
"Das Leben ist bunt" pflegt eine meiner wunderbarsten Freundinnen zu sagen, wenn man manchmal so über die Merkwürdigkeiten des Lebens nachzudenken pflegt. Ziemlich bunt, wurde es mir beim Anblick eines Brautstraußes, den mir eine andere Freundin diese Woche zeigte und was mich mal eben zu einem...

Lesson in love

26.05.2014 08:01
Als ich letzte Woche morgens überlegte, wie mein nächster Post wohl aussehen wird, machte es auf einmal "pffffffffffft". Aber nicht in meiner Ideensprudeldenkzentrale - sondern mein Parfüm war alle.  Oh Lola. Und so roch ich dann vorerst zum letzten Mal wie im Sommer 2013. Aber...

Holunder-Limo mit Lily in the valley und den Daisy dogs

18.05.2014 17:28
In meiner letzten Woche gab es ziemlich viele Verabschiedungen: auf ein harsches "Tschüss" folgte ein leises "Goodbye" zu meinen Lieblingsschuhen: Jenen silbernen Ballerinas, die ich für 23 Pfund in London kaufte, die aber mit mindestens 20.000 Karat mich ziemlich glücklich durch 2...
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