Eisige Zeiten

23.06.2014 05:24

Vor ein paar Wochen unterhielt ich mich mit einer Freundin über Kosenamen und machte eine überraschende Feststellung: Manchmal ist man vielleicht innerlich weniger eisiger als man denkt. Aber jetzt wird hier nicht das Ergebnis vor die Rechung gesetzt, sondern erst einmal die nackten Fakten auf den gar nicht so clean gedeckten Tisch gelegt. Im Gegensatz zu der Verspieltheit meiner Deko-Gedanken hab ich nämlich eigentlich eine innerliche Koseworte-Sperre. Also nicht bei Familie oder Freundinnen - aber wenn ich selber etwas Nettes sagen soll, wirds schwierig, denn ein charmantes "mein Katzen-Hase-Mause-Bär" will ich ja auch nicht raushauen. Denn bei dem, drängt sich mir unweigerlich der Gedanke an eine selbstgebatikte Krawatte auf, die "ER" stolz ins Büro trägt und laut den Markennamen "is von Hasi" jedem verkündet, der es nicht wissen will. Ich überspiel gerne mal mit einem lockerem Babe oder Baby, dass ich mindestens genauso blöd wie Schatz finde und es deshalb stets mit sarkastischem Unton sage, so dass ein schlauer Junge auch schon mal zu mir sagte "Äh, ist das eigentlich deine sanfte Umschreibung von Blödmann?". Nee, isses wirklich nicht - ich schwör. Aber so richtig nett und schön ist es auch nicht. Bis ich zu einem abschließenden Ergebnis komme, leg ich mal den Kosewort-Gedanken auf Eis - einfach zu dem heutigen Eistörtchen.  Denn in meinem Tiefkühler und damit mein ich nicht mein Herz, wartet heute ein kleiner köstlicher Eis-Gugl auf Euch. Mit Karamell und Rum. Und ein bisschen Sahne. Mmmhm, was mich gerade eigentlich auf einen Gedanken bringt: Neee, Männer kann man ja schlecht

"Mein Rum-Karamell-Eisgugl" nennen, obwohl DER schon ziemlich köstlich ist.

Und hier hätten wir dann das Rezept für ihn - also den Eis-Gugl:

120 ml Rum

110 g brauner Rohrzucker

5 Eigelb

200 ml Sahne

1 Vanillestange

500 ml Milch

Einen Topf auf dem Herd aufstellen und in diesen den braunen Rohrzucker geben, diesen erhitzen und mit 120 ml Rum ablöschen. Das könnte auch locker ein bisschen mehr Rum sein, wenn man es lieber etwas schwippsiger haben möchte, so ists wirklich nur eine Geschmacksabrundung aber kein Besäufnis! Zucker und Rum kocht man so lang auf, bis ein schöner Karamellbrauner Sirup entstanden ist, der homogen am Löffel klebt. Dann wird die Sahne eingegeben und ebenfalls sanft aufgekocht. In der Küchenmaschine oder mit dem Handrührer werden die Eigelbe aufgeschlagen und dann wird Esslöffelweise die heiße Karamellsahne mit in die Eigelbmasse gerührt. Nun noch einen halben Liter Milch mit dem Mark der Vanilleschote sanft aufkochen und auch diesen auf die gleiche Art in die Karamellsahne-Eigelbmasse einarbeiten. Nun ist eine schöne schaumige, cremige Masse entstanden. Die kann man jetzt in eine Eismaschine geben, gefrieren lassen und dann in eine Silikonform umfüllen und nochmal 2-3 Stunden im Tiefkühler zu einem Törtchen frieren lassen. Man kann die Eismasse jedoch auch in den Tiefkühler geben, 6 Stunden lang etwa halbstündlich die Masse fein rühren und dann noch mal über Nacht als Torte frieren. Man könnte aber auch kleine Eis-Gugl machen. Oder dem Ganzen eine andere Form geben. Nur vor Verzehr muss man ca. ein Viertel bis halbes Stündchen, dass ganze Vergnügen antauen lassen. Und dann mit heißen Kirschen oder Himbeeren oder roter Grütze oder Rumtopf-Früchten servieren! Köstlich.  


Und allen Mädels, die schon den für sich perfekten Kosenamenträger gefunden haben, also so einen, mit dem man übermütig sich ein paar schicke Froschtattoos auf die Zunge machen kann und sich dabei nicht einen Hauch blöd vor kommt, für die gibts jetzt noch ein paar Anregungen für gute Zeiten.


Habt eine schöne Woche, Ihr Lieben!