Poire Belle Hélène

21.04.2014 12:05

Ich gebe zu, dass ich gerade so ein bisschen glücklich bin. Manchmal regelrecht viel. Für meine Verhältnisse. Und meine Verhältnisse sind im Idealfall eigentlich so, dass ich Glück am Allerallerallerliebsten so hätte, dass man davon soviel intus hat, dass man es in Flaschen und Säcke abfüllen könnte und im Keller konservieren könnte -  so als Notvorrat für schlechte Zeiten. Wer meinen Keller kennt, denkt - wo will sie denn da  auch noch hausgemachtes Glück lagern - zwischen all dem Gedöns. Tja, darauf sag ich: Hier ist Platz für alles, was ich in meinem Leben haben will. Mein Zuhause - mein Leben - mein Glück.  Dies Leben, in dem ich mir manchmal wie in einer Sophia Coppola "Marie Antoinette" Verfilmung www.youtube.com/watch?v=cLJ1vuUWprA vorkomme. Ein bunter Mix aus Vergangenheit , Schuhen, Mädchenkram, Süssem und Zukunft unterlegt mit atemberaubend guter Musik. Manchmal lache ich über meine eigenen Tage (also nicht die, die Bauchweh der doofen Art machen - nein, die  die sich schon ziemlich nach Schmetterlingsslaune anhören):  In feinster Uli Honeß Manier schlich ich heute so gegen 4 Uhr nachts zum Finanzamt, welches sie wohlweisslich hinter so dunkle Büsche gemacht haben, dass man nicht einmal den Briefkasten findet. Ausser man rennt direkt vor.  Danach sprang dann noch ein bisschen ins Bett und vergnügte um dann gutgelaunt aufzustehen und im Nachthemd kombiniert mit Srickjacke und runtergelaufenen rosa Glitzersneakers das heutige birnige Tortenglück  ins rechte Licht zu rücken. Poire Belle Hélène. Ich sags euch. Ein Fräulein Torte, dass mein Kühlschrank so auch noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Die Salatherzen haben vor Ehrfurcht gleich Platz gemacht. Und ich schwöre, ich hörte - fast so ein bisschen Jacques Offenbach im Ohr rauschen. Die schöne Helena - oder profan deutsch: die Birne Helene ist ja schon ein atemberaubend tolles Stück Süsskram. Eigentlich mit heißer Schokolade serviert, Läuterzucker und kanidierten Veilchen escortiert - und mit Vanilleeis im Gefolge, bringt sie so manche Mademoiselle schon seit 1870 um den Verstand. Nun denn - ein bisschen Restverstand ist noch in meinem Köpfchen - also schnell heraus mit dem Rezept:

Poire Belle Hélène - Torte für schöne Mädchen und charmante Jungs


Schokoladenkuchen

6 kleine Birnen

5 Eier

350 g Mehl

50 g Speisestärke

200 g brauner Zucker

1 Tütchen Backpulver

50g Backkakao

150 g Butter

100 ml Sahne

2 Tütchen Bourbon-Vanillezucker

Die Butter verflüssigen und zu durchgegesiebten Mehl mit Backpulver und Speisestärke geben. Dann mit Sahne auffüllen, Eier hinzugeben und den Zucker einrieseln lassen. Dann den Vanillezucker hinzufügen und  mit dem Backkakao vermengen und das Ganze zu einem geschmeidigen Rührteig verarbeiten.

Dann klein geschnittene Stücke von 6 weichen, süßen, vollreifen Birnen sanft mit dem Spatel unterrühren und das Alles in eine 26 cm Form füllen und bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für ca. 50 Minuten backen. Mit der Stäbchenprobe testen, ob der Kuchen fest ist und dann komplett auskühlen lassen.


Auf diesen später ausgekühlten Schokoladenkuchen wird 500 ml steif geschlagene Sahne gegeben, die mit dem Mark von 2 Vanilleschoten, 50 g Zucker und 50 g leicht ausgekühlter flüssiger Butter angereichert wurde. Sanft verstreichen.


In einem kleinen Plastikschüsselchen 200 g Schokoladen-Kuvertüre mit 60 g Butter sanft schmelzen. Dort 3 kleine Birnen mit Schale eintauchen und von allen Seiten schokolieren und fest werden lassen.

Den Rest des Schokoladen-Butter-Gemischs sanft auf das Sahnedeckelchen geben und einrühren.


Und dann gut 4 Stunden alles im Kühlschrank kühlen lassen.

Und dann zur Krönung die 3 schokolierten Birnchen aufsetzen und genießen. Und genießen. Und genießen. Und wenn dann noch Zeit ist - die genießen.

Auf Wiedersehen, Mr. Langohr - bis zum nächsten Jahr - es war sehr schön mit Dir.